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Weiße Weihnacht in Deutschland

24. Dezember 2001

Schnee von der Nordsee bis zu den Alpen, die Weihnachtsfreude ist grenzenlos: Weiße Weihnacht ist des Deutschen liebster Traum, wenn er nicht gerade Auto fährt.

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Schneechaos auf den StraßenBild: AP

Der Weihnachtsmann wird Heiligabend in Deutschland seinen Schlitten brauchen. "Weiße Weihnacht" sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach voraus. Von Norden her kündige sich an Heiligabend erneut kräftiger Schneefall an, der im Nordwesten auch in Regen übergehen kann. Bei stürmischem Wind bestehe die Gefahr von Schneeverwehungen.

Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag wird es milder, der Schnee verschwindet langsam. Die Schneefälle in den kommenden Tagen sind nach Darstellung der Meteorologen nicht mehr so stark wie am Freitag (21.12.) und in der Nacht zum Samstag. Das Tief "Laurin" hatte Deutschland bis zu 20 Zentimeter Neuschnee beschert, in den Mittelgebirgen wuchs die Schneedecke um bis zu 35 Zentimeter.

Eis und Schnee hatten in der Nacht zum Samstag für ein Verkehrschaos in weiten Teilen Deutschlands gesorgt. Auf der
Autobahn 9 zwischen Nürnberg und Hof staute sich der Verkehr nach Angaben der Polizei zeitweise auf rund 150 Kilometern. Viele Autofahrer mussten die Nacht in ihren Wagen verbringen.

Weiße Weihnacht als Symbol für Harmonie

Der Wunsch nach einer weißen Weihnacht ist in vielen Kulturen tief verwurzelt. "Schnee erinnert uns alle an uralte, lang tradierte Weihnachtsgeschichten", erklärt die Psychologin Hildegard Belardi aus Bergisch Gladbach. Viele Menschen verbänden die weiße Weihnacht mit Geruch von Bratäpfeln und heiler Familie. "Dahinter verbirgt sich eine tiefe Sehnsucht nach Harmonie."

Schon in Kinderbüchern spiele Schnee zu Weihnachten eine zentrale Rolle, so bei Astrid Lindgren. "Schnee gehört zu Weihnachten dazu, wie Glockenklingen." Er diene als eine Art Katalysator oder Erinnerungshilfe. Schnee als Symbol für glückliche Weihnachten werde heute auch oft über die Werbung tradiert.

Hinter Weihnachten verberge sich viel Hoffnung und tiefe Sehnsucht nach wortlosem Verstanden werden, die sich oft
nicht erfülle, wenn etwa die Familie nur einmal im Jahr
zusammenkommt. "Schnee bedeutet aber auch Ruhe, zugedeckt sein. Die Natur schläft darunter", sagte Belardi. Schnee erinnere an Spaziergänge im Kalten und dem anschließenden Beisammensitzen. "Man kommt nach einem schönem Spaziergang heim und trinkt gemeinsam Tee, Glühwein oder andere heiße Getränke." Der helle Schnee bringe zugleich Licht in die langen dunklen Nächte.