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Politik

Trump sieht sich zu Kim falsch zitiert

14. Januar 2018

Diesmal hat das "Wall Street Journal" den US-Präsidenten verärgert. Es hat eine recht positive Aussage Trumps über sein Verhältnis zu Nordkoreas Diktator in den Indikativ gesetzt. Trump fordert dagegen den Konjunktiv.

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Fotomontage von Donald Trump und Kim Jong Un in einem südkoreanischen Fernsehbericht (Foto: picture-alliance/AP Photo/Ahn Young-joon)
Fotomontage von Donald Trump und Kim Jong Un in einem südkoreanischen Fernsehbericht Bild: picture-alliance/AP Photo/Ahn Young-joon

US-Präsident Donald Trump sieht sich in einer Interview-Passage über sein Verhältnis zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un falsch wiedergegeben. Das "Wall Street Journal" zitierte ihn am Donnerstag mit den Worten: "Ich habe wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong Un". Trumps Sprecherin Sarah Sanders stritt den Wortlaut inzwischen ab. Der Präsident habe gesagt, er "hätte wahrscheinlich" eine gute Beziehung zu Kim.

"Hätte - hätte - hätte - Nicht habe!"

Sanders warf dem "Wall Street Journal" vor, Falschnachrichten zu verbreiten. Trump habe gesagt: "Ich hätte wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong Un", schrieb sie im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Hätte - hätte - hätte - Nicht habe!"

Das "Wall Street Journal" beharrt dagegen auf seiner Darstellung. Die US-Zeitung veröffentlichte ebenso wie das Weiße Haus auf Twitter einen Audiomitschnitt der entsprechenden Passage, der die Frage zwar nicht eindeutig klärt, aber eher darauf hindeutet, dass Trumps Sprecherin Recht hat. Die Frage, ob er bereits mit Kim gesprochen habe, wollte Trump in dem Interview nicht beantworten. "Das will ich nicht kommentieren. Ich sage nicht, ich habe oder ich habe nicht."

"Überhaupt kein Problem" mit Telefonat mit Kim

Trump hatte sich vor einer Woche offen für einen Dialog mit Kim gezeigt und gesagt, er hätte "überhaupt kein Problem damit", mit dem nordkoreanischen Staatschef zu telefonieren. In den vergangenen Monaten hatten sich Trump und Kim mehrfach gegenseitig mit Worten beleidigt, was vor dem Hintergrund der nordkoreanischen Raketen- und Atomwaffentests international die Sorge vor einem Atomkrieg auslöste. Seit Jahresbeginn kam jedoch Bewegung in den Konflikt, nachdem Kim in seiner Neujahrsansprache Dialogbereitschaft mit dem Süden signalisiert hatte.

Am Dienstag trafen sich erstmals seit mehr als zwei Jahren Regierungsvertreter aus Nord- und Südkorea zu direkten Gesprächen. Dabei kündigte Nordkorea seine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Südkorea im kommenden Monat an. Außerdem verständigten sich die seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarstaaten auf Schritte zur militärischen Deeskalation. Am Mittwoch erklärte sich Südkoreas Staatschef Moon Jae zu einem Treffen mit Kim bereit.

sti/qu (afp, ap)