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Weitere Biowaffen

15. Oktober 2001
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Angst vor Biowaffen auch in AustralienBild: AP

Gruselkabinett des Mikrokosmos

Pocken

Virus: Variola major
Pocken gelten seit 1977 als ausgerottet. Die letzten Pocken-Viren sollen sich in Hochsicherheitslabors in den USA und Russland befinden. Pocken gelten als hochinfektiös. Würden Pockenviren in drei US-Großstädten freigesetzt - so das Szenario der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS), die im Juli einen Anschlag simulierte -, hätte sich das Virus binnen drei Monaten über 25 US-Bundesstaaten und 15 andere Länder verbreitet. Rund eine Million Menschen, so die Prognose, wären in dieser Zeit bereits ums Leben gekommen. Heutzutage ist die Generation der unter 25-Jährigen nicht mehr gegen Pocken geimpft, es existiert auch kaum Pockenimpfstoff auf Halde. Der Virus ist sehr robust und wird sehr leicht übertragen. Er überlebt lange in der Luft und überlebt sogar Explosionen.

Symptome: 12 Tage nach der Ansteckung setzen Lethargie, Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und Kopfschmerzen ein. Zwei bis drei Tage später rötet sich die Haut in Gesicht, an Händen und später am ganzen Körper, der in große, extrem schmerzhafte Pusteln übergeht.


Cholera

Erreger: Vibrio cholreae
Cholera wird nur schwer von Mensch zu Mensch übertragen wird. Für den militärischen Einsatz bietet sich die Verseuchung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln an. Als Biowaffe ist Cholera für den verdeckten Einsatz geeignet, da eine Choleraepidemie in vielen Gebieten auch natürlicherweise auftreten kann.

Symptome: Die Krankheit setzt sehr plötzlich ein. Die ersten Symptome sind Darmkrämpfe und Durchfall, gefolgt von Erbrechen und Kopfschmerzen. Die Patienten verlieren viel Körperflüssigkeit.

Behandlung: Antibiotika


Pest

Erreger: Yersinia pestis.
Das Bakterium wird über Flöhe, die auf Nagern (Ratten) leben, übertragen. Es gibt verschiedene Arten von Pest.

Symptome:
Beulenpest: hohes Fieber und Schmerzen in den Lymphknoten. Pusteln und große schwarze Flecken entstehen auf der Haut. Daher wird die Pest auch als der "Schwarze Tod" bezeichnet wird. Lungenpest: wird durch das gleiche Bakterium ausgelöst. Neben den genannten Symptomen kommt noch Bluthusten dazu.

Behandlung: Lungenpest endet fast immer tödlich. Bei Beulenpest kann mit Antibiotika behandelt werden.


Tularämie

Erreger: Francisella tularensis
Tularämie wurde 1911 im Tulare County in Californien entdeckt. Die Krankheit kommt vor allem in Karnickeln und Eichhörnchen vor. Das Bakterium ist äußerst robust. Es trotzt nicht nur Frosttemperaturen, es kann auch wochenlang in Wasser, Boden und Leichen überleben.

Symptome: Nach zwei bis zehn Tagen setzen die Symptome sehr plötzlich ein. Die Opfer bekommen geschwollene Drüsen, Haut- und Schleimhautentzündungen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen . Die Todesrate liegt zwischen 4 und 35 Prozent.


Ebola
Erreger: Ebola Virus (ähnlich dem Marburg Virus)
Sehr lange fadenähnliche Viren. Ebola ist nach einem kleinen Fluß in Zaire benannt, in dessen Nähe in den siebziger Jahren die erste Epidemie ausgebrochen war. Der Marburg Virus wurde 1967 in Marburg entdeckt, als sich Arbeiter einer pharmazeutischen Fabrik in Marburg von Affen ansteckten und starben. Die Viren fressen den gesamten Körper von innen auf. Zurück bleibt ein Schleim von Viruspartikeln.

Ebola Virus
Ebola-VirusBild: AP

Symptome: Fieber, Körperschmerzen und Erbrechen. Das Blut verklumpt, verstopft die Adern. Es entwickeln sich Blutergüsse unter der Haut die Haut bricht auf und Blut tritt aus, bald blutet der Patient aus jeder Körperöffnung

Behandlung: Es gibt keine Impfung und keine Heilung.


Botulinus Toxin

Botulinus Toxin ist kein Organismus, sondern ein Giftstoff, der aus einem Bakterium gewonnen wird. Trotzdem fällt Botulinus-Tox auch unter die Biowaffen-Konvention. Botulinus ist das stärkste überhaupt bekannte Gift . Über die Nahrung aufgenommen, verursacht es binnen weniger Stunden Symptome wie die einer Blutvergiftung sowie Sicht, Schluck- und Sprechbeschwerden, und Muskelschlappheit. Das führt zu Atembeschwerden, die zum Tod führen. Behandlung existiert nicht.