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Weitere Jets gegen Mali

13. Januar 2013

Französische Kampfflugzeuge setzen den islamistischen Rebellen in Mali massiv zu. Mit wachsendem Rückhalt aus dem Ausland treibt Paris seinen Militäreinsatz voran. Allerdings wächst die Sorge vor möglichen Racheakten.

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Französischer Pilot im Cockpit eines Kampfjets (Foto: reuters)
Bild: REUTERS/ECPAD/Adj. Nicolas Richard/Handout

Den dritten Tag in Folge hat Frankreichs Luftwaffe die Stellungen der islamistischen Rebellen im Norden Malis beschossen: "Luftangriffe gibt es laufend. Es gibt sie jetzt, es gab sie in dieser Nacht, es wird sie morgen geben", sagte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian im Fernsehen. Der Vormarsch der Rebellen sei noch nicht gestoppt. So richteten sich die Angriffe vor allem gegen Depots und Fahrzeuge der Rebellen. Zudem kündigte Le Drian die Verlegung weiterer Jets in den westafrikanischen Krisenstaat an.

Zwei Stoßgruppen der Rebellen seien angegriffen und zerschlagen worden, sagte der Minister weiter. Ziel der Luftschläge sei, einer malisch-afrikanischen Kampfgruppe den Weg zur Rückeroberung des gesamten Landes zu ebnen. Bei den Kämpfen um die Stadt Konna wurden nach offiziellen Angaben ein französischer Hubschrauberpilot und elf malische Soldaten getötet. Das Militär Malis meldete seit Beginn des Einsatzes mehr als 100 getötete Aufständische.

Frankreich soll nicht alleine bleiben

Militäreinsatz gegen Rebellen in Mali

Der britische Premierminister David Cameron hat dem französischen Präsidenten Francois Hollande die Entsendung zweier großer Transportflugzeuge angeboten. Beide Politiker seien sich darin einig gewesen, dass die afrikanischen Staaten und ihre internationalen Partner eng zusammenarbeiten müssten, um die Entstehung eines neuen Rückzugsgebiets für Terroristen zu verhindern, sagte Camerons Sprecher. Mit Blick auf Signale der Unterstützung auch aus Washington heißt es in der Pariser Regierung, US-Aufklärungsdrohnen könnten bei der Überwachung des Nordens von Mali eine wichtige Hilfe sein. Bis Montag will auch die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas 3300 Soldaten schicken. Für den Transport wolle das Bündnis von Deutschland Flugzeuge erbitten, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

Ein Soldat patroulliert unter dem Eiffelturm (Foto: dapd)
Verschärfte Sicherheitsstufe: Ein Soldat patroulliert unter dem EiffelturmBild: AP

Bundesaußenminister Guido Westerwelle begrüßt die Fortschritte, die das Militär in Mali beim Kampf gegen die Rebellen mit Frankreichs Unterstützung erzielt habe. Es sei richtig gewesen, dass die Regierung in Paris dem Hilfeersuchen der malischen Regierung gefolgt sei. Ein Einsatz deutscher Kampftruppen stehe aber nicht zur Debatte.

Als "konsequent und richtig" bezeichnet auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière den französischen Kurs: "Frankreich hat unsere volle politische Unterstützung", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die SPD fordert deutsche Hilfe für Mali: "Wenn Frankreich Hilfe braucht im Zusammenhang mit dem Lufttransport, muss Deutschland Unterstützung leisten", sagte SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold.

Die nordmalische Islamistengruppe Ansar Dine drohte in einer Erklärung allen in der muslimischen Welt lebenden Franzosen Vergeltung für das Eingreifen der französischen Streitkräfte an. Zum Schutz vor Racheakten erhöhte Frankreich die Sicherheitsvorkehrungen im Inland. Unter anderem gelten schärfere Sicherheits-Checks vor öffentlichen Gebäuden, Flughäfen und Bahnhöfen. Die rund 6000 in Mali lebenden Franzosen wurden zur Ausreise aufgefordert.

rb/uh (afp, dapd, dpa, rtr)