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Welt gedenkt der Tsunami-Opfer

26. Dezember 2009

In vielen Ländern ist an die Opfer des Tsunamis vom 26. Dezember 2004 erinnert worden. Mit einem Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche gedachten Angehörige und Überlebende aus Deutschland der Opfer.

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Junge Frau mit Kerze gedenkt der Tsunami-Opfer(Foto: AP)
In vielen Ländern ist an die Opfer des Tsunamis vor fünf Jahren erinnert wordenBild: AP

Mit Gebeten, Schweigeminuten und Trauerzeremonien haben Menschen in aller Welt am Samstag (26.12.2009) der Opfer der Tsunami-Katastrophe vor fünf Jahren gedacht. In Erinnerung an die verheerende Flutwelle versammelten sich in der indonesischen Provinz Aceh Tausende in Moscheen und vor den Massengräbern der Getöteten. Auch in Sri Lanka und Thailand fanden Trauerfeiern statt.

Bewegender Gottesdienst in Düsseldorf

In Deutschland gedachten Angehörige und Überlebende bei einem zentralen Gottesdienst in Düsseldorf der Opfer des verheerenden Tsunamis. Auf den Altarstufen der Düsseldorfer Johanneskirche symbolisierte ein blaues Tuch die tödliche Riesenwelle: Hier stellten die Angehörigen zahlreiche Kerzen auf und nannten die Namen der Toten und Verschollenen. Bundespräsident Horst Köhler und Nordhrein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ehrten die Toten mit Kränzen.

"Nichts wird mehr sein wie vorher!"

Zentraler Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche (Foto: dpa)
Zentraler Gottesdienst in der Düsseldorfer JohanneskircheBild: picture-alliance / dpa

Die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, sagte in dem Gottesdienst, viele äußere Wunden bei den Angehörigen und Überlebenden seien vernarbt und geheilt: "Aber innere Verletzungen und Verluste schmerzen weiter." Stellvertretend für alle Angehörigen der Tsunami-Opfer erinnerte eine Trauernde an ihren damals 25-jährigen Bruder und dessen gleichaltrige Freundin. Sie kamen am letzten Tag ihres ersten gemeinsamen Urlaubs am Indischen Ozean ums Leben: "Es stimmt, die Zeit heilt Wunden. Aber es wird nie mehr so sein wie vor dem Tsunami", sagte sie.

Ein Beben von enormer zerstörerischer Kraft

Am zweiten Weihnachtstag vor fünf Jahren erschütterte ein Beben der Stärke 9,1 - eines der stärksten je registrierten Beben - die Westküste Sumatras. Die Verwerfung im Meeresboden löste einen Tsunami aus, der innerhalb von Minuten mit bis zu 30 Meter hohen Wellen auf die Küste Sumatras zurauschte. In den nächsten Stunden breiteten sich die Killerwellen im gesamten Indischen Ozean aus und richteten bis an die Küsten Afrikas teils verheerende Verwüstungen an. Insgesamt 14 Ländern waren betroffen - 230.000 Menschen kamen ums Leben, darunter fast 550 Deutsche. 13 Bundesbürger werden nach Angaben des Bundeskriminalamtes bis heute vermisst.

Beispiellose Hilfswelle

Häuser, Brücken und Straßen sind inzwischen repariert. Fischer haben neue Boote erhalten, und Kinder, die ihre Eltern verloren haben, werden von Paten finanziell unterstützt. Die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sei noch in Sri Lanka, Indonesien und auf den Malediven aktiv, teilte der Chef der Tsunami-Hilfe, Al Panico, mit. In Sri Lanka seien die Helfer erst nach dem Ende des Bürgerkriegs in diesem Jahr in die betroffenen Gebiete im Norden des Landes gekommen.

Ein zerstörtes Gebiet an der Westküste Sumatras (Foto: AP)
Viel Aufbauhilfe war nötigBild: AP

Deutsche Hilfsorganisationen zogen eine positive Bilanz ihrer Wiederaufbau-Projekte. Der Vizepräsident des Technischen Hilfswerks (THW), Rainer Schwierczinski, betonte: "Unsere Projekte waren auf Nachhaltigkeit ausgelegt, die unerlässlich ist, um den Menschen auch langfristig zu helfen."

Für das THW gehörte die humanitär-technische Hilfe nach dem Seebeben zu den größten Einsätzen in der Geschichte der Organisation. In Indonesien konzentrierten sich die Projekte auf die besonders stark betroffene Region Aceh. In der Provinzhauptstadt Banda Aceh und auf der Insel Simeulue setzte das THW zerstörte Wasserversorgungsnetze instand und baute Krankenhäuser, Schulen und ganze Dörfer wieder auf. Auch in Sri Lanka hat das THW mit dem Bau von Häusern und der Instandsetzung zerstörter Infrastruktur den Wiederaufbau auf dem Inselstaat nach der Flutkatastrophe unterstützt.

Autor: Hajo Felten (rtr, afp, ap, dpa)
Redaktion: Frank Wörner