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Weltbank legt Bericht über Armut in GUS-Staaten vor

20. Oktober 2005

Die Armut ist in einigen GUS-Staaten zurückgegangen, aber dennoch sehr weit verbreitet, vor allem im Kaukasus, in Zentralasien und in Moldova, heißt es in einem in Washington veröffentlichten Bericht der Weltbank.

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Kein Anschluss an den Wohlstand?Bild: AP

Der Bericht über die Armut in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion wurde von Experten der Weltbank verfasst. Darin wird betont, dass insgesamt die Armut in der Region auf dem Rückzug ist. Zwischen 1998 und 2003, also seit der Finanzkrise in Russland, lag das Tempo der Wirtschaftsentwicklung in den ehemaligen Sowjetrepubliken über dem weltweiten Durchschnitt. Die Folge dieser Entwicklung ist, dass 40 Millionen Menschen in Ländern wie Russland, Kasachstan und in der Ukraine aus der Armut herausgekommen sind. Trotzdem leben 61 Millionen Menschen weiterhin unter der Armutsgrenze. Weitere 150 Millionen Menschen gelten als wirtschaftlich verwundbar.

Kaukasus und Zentralasien

Ein Pro-Kopf-Tageslohn bis zu 2 Dollar wird von der Weltbank als Armutsgrenze festgelegt. Besonders weit verbreitet ist die Armut in den drei kaukasischen Ländern Georgien, Aserbaidschan und Armenien, aber auch in den zentralasiatischen Ländern Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Moldova – vor allem unter der Landbevölkerung. Dem Weltbank-Bericht zufolge können in vielen GUS-Staaten Bauern immer noch keine Kredite erhalten oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Außerdem fehlt den Bauern der Zugang zum Markt.

Lage in Moldova

In Moldova, das immer noch zu den ärmsten Ländern Europas zählt, ist die Kindersterblichkeitsrate zurückgegangen, aber die medizinische Versorgung ist weiterhin unbefriedigend, wird in dem Bericht der Weltbank unterstrichen. Obwohl die Wirtschaft in Moldova seit 2001 jährlich um mehr als sechs Prozent wächst, spürt die Mehrheit der Bevölkerung diesen Fortschritt bislang nicht. Die Entwicklung auf dem Lande bleibt wie in den zentralasiatischen Ländern in Moldova deutlich hinter der Entwicklung der Städte zurück. Das wirkt sich auf die Schulbildung aus und führt zu häufigen Störungen bei der Wasser- und Stromversorgung.

Yuri Dulerain, New York

DW-RADIO/Russisch, 17.10.2005, Fokus Ost-Südost