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Weltbank: Slowakische Provinzregionen ohne Chance?

19. Juli 2004
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Bratislava, 16.7.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Als Schlüsselproblem der Slowakei sind die riesigen Unterschiede in der ökonomischen Kraft der Regionen zu bezeichnen und nicht die öffentlichen Finanzen oder langsamen Reformen. Auf diesen Fakt wies die Weltbank hin, die vorher der Slowakei eben die Reformstarrheit vorgeworfen hatte.

Im aktuellen Bewertungsbericht der acht neuen EU-Länder nahm die Weltbank vor allem die regionalen Unterschiede in Acht. "Die Konzentration der Uni-Absolventen in den Hauptstädten Tschechiens, Ungarns und der Slowakei ist dreimal so hoch wie der nationale Durchschnitt", heißt es in dem Bericht. Ein ähnliches Ungleichgewicht herrscht auch in anderen Bereichen. Die Stadtbewohner verdienen viel mehr als die Bewohner der ärmeren Bezirke und bilden infolge dessen auch den größeren Anteil an der ökonomischen Leistungsfähigkeit des Landes.

"Ein Drittel der Klein- und Großbetriebe in der Slowakei befindet sich in der Bratislavaer Region. In Ungarn, Tschechien und der Slowakei werden zwei Drittel der ausländischen Investitionen in die Hauptstädte gerichtet", behauptet die Weltbank. Laut Experten sollte die slowakische Regierung ihre regionale Politik fördern. Die ausländischen Investitionen wären eben dort von größtem Nutzen.

Die Weltbank empfiehlt den neuen EU-Ländern, für die Linderung der Unterschiede Finanzmittel aus den Eurofonds zu verwenden. Die Europäische Kommission schlug vor kurzem den EU-Mitgliedstaaten vor, die ärmeren Staaten und Regionen auch weiterhin zu unterstützen. In den Jahren 2006 bis 2013 sollten dafür 13,5 Billionen SKK (1 Euro = 39,91 Kronen – MD) zur Verfügung gestellt werden. (fp)