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Wem vertrauen die Deutschen?

3. März 2016

Es wird über Jahre aufgebaut - und in Sekunden verspielt. Vertrauen ist Kapital. Manche Berufsgruppen genießen einen großen Vorschuss. Anderen misstrauen die Menschen generell, und das schon seit langem.

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Feuerwehrmänner (Archivbild: picture alliance/Eibner-Pressefoto)
Retten, löschen, bergen, schützen: Feuerwehrleute haben das beste Image (Archivbild)Bild: picture alliance/Eibner-Pressefoto

Können schlechte Nachrichten das Vertrauen schmälern, das ein ganzer Berufsstand genießt? Offenbar sind die großen Trends erstaunlich stabil: Ungeachtet des Abgasskandals verbuchen Ingenieure und Techniker einen hohen Bonus. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vertrauen ihnen 86 Prozent der Deutschen - sogar sechs Prozent mehr als in der letzten Studie vor zwei Jahren. Damit rangieren sie auf Rang acht der Berufsliste.

Etwas an Vertrauen eingebüßt haben die Piloten. Mit 87 Prozent Zuspruch verlieren sie im Vergleich zu 2014 vier Prozentpunkte und rutschen von Platz vier auf Platz sieben. Damit gehören sie aber weiterhin zu den sehr vertrauenswürdigen Berufen. Mehrere Streiks und der absichtlich durch einen deutschen Piloten herbeigeführte Flugzeugabsturz im März 2015 haben ihrem Ruf nur begrenzt geschadet.

Lebensretter an der Spitze

Unverändert stehen helfende Berufe an der Spitze des Rankings: Feuerwehrleuten und Sanitätern vertrauen je 96, Krankenschwestern und -pflegern 95 Prozent der Bevölkerung. Apotheker (90) und Ärzte (89) folgen dicht dahinter. Das Schlusslicht unter den 32 Berufsgruppen, die für die repräsentative Umfrage berücksichtigt wurden, sind die Politiker - so wie schon 2014. Gerade einmal 14 Prozent der Bevölkerung vertrauen ihnen. Auffällig ist, dass die Arbeit von Politikern am Ort positiver gesehen wird: Das Vertrauen in Bürgermeister nahm um vier Prozentpunkte auf 59 Prozent zu.

An viertletzter Stelle landen mit 36 Prozent Journalisten - hinter Profisportlern (42), allerdings noch deutlich vor Versicherungsvertretern (22). Bei den Medienleuten ist der eher unrühmliche Platz im Ranking ebenfalls weitgehend stabil. Trotz der "Lügenpresse"-Vorwürfe aus dem rechtspopulistischen Pegida-Lager, die im vergangenen Jahr lautwurden, büßten Journalisten bei der Vertrauensabfrage des GfK-Vereins im Vergleich zu 2014 lediglich einen Prozentpunkt ein.

jj/stu (dpa, gfk)