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Wenig Bewegung

Andreas Becker19. April 2002

Der Tag begann mit schlechten Nachrichten aus New York, die besonders auf die Technologiewerte drückten. Nach frühen Verlusten drehten die meisten Tech-Aktien aber doch noch in die Gewinnzone.

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Bild: APTN

Der Deutsche Aktienindex schwankte am Freitag bei schwachen Umsätzen um den Nullpunkt. Am Ende blieb ein leichtes Plus von 0,4 Prozent auf 5285 Punkte. Dagegen verlor der Nemax-50-Index am Neuen Markt 2,4 Prozent auf 911 Zähler.

Für die Frankfurter Händler hatte der Tag mit schlechten Nachrichten aus New York begonnen. Die gesenkten Umsatzerwartungen des amerikanischen Software-Riesen Microsoft und der verhaltene Ausblick des kanadischen Netzwerkausrüsters Nortel drückten auch in Frankfurt auf die Kurse.

Im Tagesverlauf konnten sich die meisten deutschen Technologiewerte aber wieder aus der Verlustzone befreien. Nur Siemens blieb mit fast zwei Prozent im Minus. Infineon konnte sich mit einem Plus von rund drei Prozent an die Spitze der DAX-Werte setzen. Händler begründeten den Gewinn mit sehr guten Zahlen und einem positiven Ausblick des koreanischen Mitbewerbers Samsung.

Schwächster Wert im DAX war das Touristikunternehmen Preussag, das rund zwei Prozent an Wert verlor. Auch hier verwiesen Händler zur Erklärung auf Nachrichten von der Konkurrenz. Der zweitgrößte deutsche Reisekonzern Thomas Cook verzeichnete laut Presseberichten für die anstehende Sommersaison einen Buchungsrückgang im zweistelligen Prozentbereich.

Ebenfalls unter Druck stand zunächst das Papier von Linde. Im Laufe des Tages konnte sich die Aktie aber von ihren Tiefständen entfernen. Am Vormittag hatte Linde bekannt gegeben, dass der bisherige Automanager Wolfgang Reitzle zum 10. Mai in den Vorstand berufen wird; zum Jahreswechsel wird Reitzle dann die Leitung von Linde übernehmen.

Börsianer beurteilten die Nachricht zurückhaltend. Viele Anleger hätten darauf gehofft, dass ein Kenner der Branche den Job übernehmen werde, sagte ein Händler. Reitzle war lange Manager bei BMW und zuletzt Chef der Luxuswagen-Sparte bei Ford, zu der unter anderem Jaguar, Volvo und Aston Martin gehören. Bei Linde wird er sich jetzt um Gabelstapler und Industriegase kümmern. Linde-Aktien notierten ein halbes Prozent leichter.

Die Tarifeinigung in der Chemieindustrie wurde von allen Chemieunternehmen begrüßt. An der Börse entwickeln sich Chemiewerte dagegen unterschiedlich. Während BASF und Degussa zulegten, gab die Bayer-Aktie leicht nach.

Das Scheitern der Metalltarifverhandlungen für Baden-Württemberg habe sich dagegen kaum auf die Kurse ausgewirkt, hieß es an der Börse.

Der Rentenmarkt zeigte sich behauptet. Der Rentenmarktindex (REX) stieg um 0,14 Prozent auf 111,46 Punkte. Der Bund Future fiel dagegen um 0,2 Prozent auf 105,21 Punkte. Die Deutsche Bundesbank stellte die Umlaufrendite mit 5,05 Prozent fest, zwei Basispunkte niedriger als am Vortag.

Die Schlußkurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

DAX-Werte Kurs Veränderung

adidas-Salomon 79,95 (+ 0,38)
Allianz 275,50 (+ 3,00)
BASF 47,78 (+ 0,54)
Bayer 40,02 (- 0,01)
HypoVereinsbank 41,00 (+ 0,29)
BMW 46,00 (+ 0,55)
Commerzbank 20,04 (+ 0,04)
DaimlerChrysler 52,05 (- 0,05)
Degussa 36,70 (+ 0,20)
Deutsche Bank 73,22 (+ 0,62)
Deutsche Post 15,28 (- 0,16)
Deutsche Telekom 17,05 (+ 0,14)
E.ON AG 58,78 (- 0,57)
EPCOS 50,20 (- 0,25)
Fresenius Med. Care 70,00 (+ 0,75)
Henkel 71,91 (+ 0,60)
Infineon Techno 23,57 (+ 0,59)
Linde 54,75 (- 0,25)
Lufthansa 17,23 (+ 0,03)
MAN 27,38 (+ 0,13)
Metro 37,49 (- 0,11)
MLP 75,49 (+ 0,89)
Münchener Rück 290,36 (+ 3,38)
Preussag 32,90 (- 0,60)
RWE 42,68 (+ 0,23)
SAP 157,00 (+ 1,15)
Schering 65,25 (- 0,26)
Siemens 67,88 (- 1,12)
ThyssenKrupp 17,51 (+ 0,10)
VW 58,83 (+ 0,73)

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro kostet:
0,8886 US-Dollar
115,92 jap. Yen
0,6144 brit. Pfund