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Wenig Fortschritte in den ungarisch-russischen Beziehungen

21. Februar 2002

– Manche sprechen sogar von einem Handelskrieg zwischen Budapest und Moskau

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Budapest, 21.2.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Die Verhandlungen von Außenminister János Martonyi in Moskau brachten in der vergangenen Woche (11.2. – 17.2.) vermutlich nicht allzu viele Fortschritte. Zwar wurde von beiden Seiten betont, dass die bilateralen Kontakte "im Aufschwung" seien, doch erschien in der Tageszeitung Kommersant eine ganz andere Einschätzung, die dem russischen Außenministerium zugeschrieben wird. Danach soll sich zwischen beiden Ländern ein Handelskrieg entfaltet haben, mit der gegenseitigen Einführung von Schutzzöllen. In Moskau soll Missfallen erregt haben, dass die russischen MIG-29 Ungarns nicht - wie beabsichtigt - durch ein russisches Unternehmen erneuert werden und dass Ungarn für seinen Atomreaktor sowjetischer Bauart in Paks das Uranium zwar aus Frankreich bezieht, den nuklearen Abfall jedoch in Russland lagern möchte. Moskau hat (durch die Energielieferungen) ein jährliches Handelsaktivum von zwei Milliarden US-Dollar. Die Frage der noch bestehenden sowjetischen Schulden in Höhe von 200 Millionen Dollar sei ebenfalls noch offen. Von ungarischer Seite wurde offiziell betont, dass in den umstrittenen Handelsfragen eine Lösung bevorstehe und man keine Bedenken gegen das russische Kapital hege. Die Transparenz der Investitionen sei jedoch von gegenseitigem Interesse, hieß es. (fp)