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Wenig Interesse für Winterschlussverkauf

31. Januar 2004
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Der voraussichtlich letzte Winterschlussverkauf lässt die Kunden trotz der Rabatte von bis zu 75 Prozent kalt. Die Mehrheit der Händler zog am Samstag (31.1.2004) eine ernüchternde Halbzeitbilanz. Ein Grund sei das Wetter gewesen, sagte der Sprecher des Handelsverbandes HDE, Hubertus Pellengahr, der dpa am Samstag. Der massive Schneefall und die eisglatten Straßen hätten die Menschen von den Läden ferngehalten. Außerdem habe der Winterschlussverkauf nach den starken Rabatten bereits im Weihnachtsgeschäft drastisch an Bedeutung verloren. Die Händler hoffen nun auf die nächste Woche mit noch höheren Abschlägen.

Es ist der letzte Schlussverkauf im bisherigen Sinne. Nach einer Gesetzesänderung können die Händler künftig zu jeder Zeit ihre Lager räumen. Auch sind Rabatte rund ums Jahr erlaubt. Angesichts der neuen Möglichkeiten wird die Mehrheit in Deutschland der mehr als 100- jährigen Tradition der Schlussverkäufe nicht nachtrauern. 57 Prozent finden sie überflüssig, wie eine polis-Umfrage im Auftrag der dpa ergab. Jeder dritte hätte die zweiwöchigen Ausverkäufe aber gern noch weitergenutzt. Der Handel erwägt, den Namen zu erhalten, und auch ohne gesetzlichen Zwang zu gleichzeitigen Rabattaktionen zu nutzen.

Mit den milderen Temperaturen am Samstag wurden in den Läden auch wieder mehr Besucher verzeichnet, ergab eine dpa-Umfrage in den Regionen. Dennoch war die Stimmung gedämpft. "Es läuft alles sehr lustlos", sagte der Präsident des hessischen Einzelhandelsverbandes, Frank Albrecht. "Die Menschen wissen nicht, was noch alles auf sie zukommen wird und behalten ihr Geld lieber bei sich." Außerdem seien sie zwar auf der einen Seite steuerlich entlastet, auf der anderen Seite aber durch die Gesundheitsreform belastet worden.