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Weniger Krawalle in der Mainacht als befürchtet

1. Mai 2009

Die in Berlin und Hamburg befürchteten schweren Ausschreitungen in der Nacht zum Maifeiertag sind weitgehend ausgeblieben. Schwere Krawalle gab es hingegen in Istanbul.

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Polizisten in Hamburg im Einsatz gegen Demonstranten in der Nacht zum 1. Mai (Foto: dpa)
In der Nacht zum Maifeiertag kam es in Hamburg und Berlin zu AuschreitungenBild: picture-alliance/ dpa

In Hamburg und Berlin ist es nur vereinzelt zu Ausschreitungen gekommen, wie die Polizei in beiden Städten am Freitag (1.5.2009) berichtete. In Berlin gab es im Stadtteil Friedrichshain im Anschluss an einen zunächst friedlichen Protest Zusammenstöße zwischen den Einsatzkräften und rund 200 teils agressiven und betrunkenen Demonstranten. Die Beamten wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, vereinzelt brannten Müllcontainer oder Autos. Insgesamt nahm die Polizei bis zum Morgen 49 Randalierer fest, 48 Polizisten wurden zumeist leicht verletzt. Dennoch sprach die Polizei von einer weitgehend friedlichen Walpurgisnacht. Schwere Krawalle wie in früheren Jahren seien ausgeblieben.

Demonstranten entzünden in Berlin Mülltonnen (Foto: AP)
Demonstranten steckten vereinzelt Müllcontainer und Autos in BrandBild: AP

In Hamburg beteiligten sich den Angaben eines Polizeisprechers zufolge bis zu hundert Personen an Randalen im Schanzenviertel. Sie zündeten Mülltonnen an und bewarfen Polizisten mit Flaschen. Die Zwischenfälle seien nicht zu vergleichen mit den Krawallen vor einem Jahr zum 1. Mai, erklärte die Hamburger Polizei. Damals war es zu schweren Ausschreitungen zwischen Linksautonomen und Rechtsextremen gekommen.

Linke und Rechte demonstrieren bundesweit

In mehreren deutschen Städten sind auch für Freitag wieder Kundgebungen angekündigt. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei der Berliner Stadtteil Kreuzberg mit der "Revolutionären 1. Mai-Demo", bei der es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Krawallen von Autonomen aus der linken Szene kam. Sie soll am frühen Freitagabend beginnen. Zuvor wollen Bürger des Stadtteils mit einem friedlichen "Myfest" ein Zeichen der Gewaltfreiheit setzen.

Polizisten im Einsatz gegen gewaltbereite Demonstranten in der Nacht zum Maifeiertag (Foto: AP)
Extremisten und Autonome nutzen den Maifeiertag verstärkt für ProtesteBild: AP

Im Berliner Stadtteil Köpenick ist eine Veranstaltung der rechtsextremen NPD geplant, zu der Gegendemonstrationen erwartet werden. Die Polizei ist in der Hauptstadt mit einem Großaufgebot von 5000 Beamten im Einsatz. Veranstaltungen von Rechtsextremen gibt es auch in Mainz, Ulm und Dresden. Eine in Hannover geplante Demonstration von Rechtsextremisten wurde vom Bundesverfassungsgericht endgültig verboten. Am Rande der NPD-Kundgebung in Mainz ist es bereits zu ersten Auseinandersetzugen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Die Beamten nahmen etwa 60 Personen fest.

Festnahmen in Istanbul und Moskau

Demonstranten werfen im türkischen Istanbul Steine auf Polizisten (Foto: dpa)
Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei in IstanbulBild: picture-alliance/ dpa

Auch international gab es am Freitag schwere Krawalle. In der türkischen Metropole Instanbul lieferten sich hunderte Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei. Die Demonstranten hatten sich trotz eines Verbots zu einer Mai-Kundgebung der Gewerkschaften in der Innenstadt versammelt. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein und nahmen mehrere Personen fest. Sie wollten verhindern, dass die Demonstranten auf den zentralen Taksim-Platz gelangten. Dort hatten die Behörden nur eine kleine Gedenkveranstaltung erlaubt. Schon in den vergangenen Jahren war es zum 1. Mai in Instanbul zu ähnlichen Konfrontationen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Während einer Mai-Kundgebung im Jahr 1977 waren auf dem Taksim-Platz fast 40 Menschen ums Leben gekommen, die meisten wurden zu Tode getrampelt.

In Moskau hat die Polizei bei den traditionellen Aufmärschen zum Maifeiertag ebenfalls mehrere Demonstranten festgenommen. Ein Polizeisprecher sagte, die Anhänger einer linksradikalen Jugendbewegung hätten sich unter eine genehmigte Kundgebung der Kommunisten gemischt und bengalische Feuer angezündet. Landesweit gingen rund 200.000 Menschen auf die Straße. (kis/dpa/ap/rtr/afp)

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