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Bundesligakommentar 14. Spieltag

27. November 2011

Die (sportliche) Vorherrschaft im Ruhrgebiet und im Rheinland ist geklärt: Am Derbywochenende in der Bundesliga bezwang Dortmund den FC Schalke und Mönchengladbach den 1. FC Köln. Ein Fest – aber nur für Derbygewinner.

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Dortmunds Felipe Santana (l.) wird nach seinem Treffer zum 2:0 von seinen Mitspielern bejubelt, während Schalkes Christian Fuchs (r.) daneben steht. (Foto: Juergen Schwarz/dapd)
Lust und Frust beim DerbyBild: dapd

Ja, sie waren die Favoriten. Und na klar – sie haben die Bundesliga wieder spannend gemacht. Der ewig favorisierte FC Bayern München hat nicht mehr nur einen hartnäckigen Konkurrenten, sondern zwei: Die Preußen sind auf dem Vormarsch. Borussia ist nämlich der lateinische Name für Preußen und gleich zwei Borussias dominieren derzeit die Liga: Dortmund und Mönchengladbach.

Der deutsche Meister ist weiter in Spiellaune, das konnte man so auch erwarten, selbst wenn der Wechsel von Mittelfeldregisseur Nuri Sahin zu Real Madrid erstmal verkraftet werden musste. Überraschend ist dagegen die Konstanz, mit der Gladbach nur wenige Wochen nach dem Fast-Abstieg durch die Liga marschiert und die Konkurrenz düpiert. 1:0 gegen die Bayern, 5:0 gegen Bremen. Respekt!

Des einen Freud...

Ein Kölner Fußballfan blickt enttäuscht. (Foto: Federico Gambarini dpa/lnw)
Ähnliche Gemütslage bei Schalkern und Kölnern: Man will nicht mehr hinsehenBild: picture alliance/dpa

Aber mussten die beiden Vereine ihre Dominanz ausgerechnet in den beiden brisantesten deutschen Derbys zum Ausdruck bringen? Die ausbleibende Gegenwehr, die blutlosen Auftritte ihrer Gegner in den für deren Fans doch wichtigsten Spielen der Saison taten den Verlierern aus Gelsenkirchen und Köln doppelt weh. Keine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, die man beklagen könnte, kein bitteres Glückstor in der Nachspielzeit. Keine Argumente.

"Ein Derbysieg bedeutet mehr als der Titel", stand auf einem Plakat im Dortmunder Stadion. Die Borussia-Fans beider Lager werden also am Montagmorgen ziemlich gut gelaunt zur Arbeit gehen. Und die anderen? Die Derbyverlierer? Wie können sie sich wappnen vor diesem ewigen Gang nach Canossa? Zurückhaltend grüßen, sich schnell intensiv in die Arbeit vertiefen, sich krank melden?

Die Anhänger des 1. FC Köln dürften mittlerweile eine Strategie entwickelt haben, da gegen Gladbach in der Regel immer verloren wird. Und der Schalker an sich ist seit der "Meisterschaft der Herzen" ebensoviel Spott und Hohn gewöhnt. Trotzdem: Die Spieler haben das Wochenende vermutlich schon abgehakt. Doch für die Fans beginnen Derbylust und –frust erst so richtig am Montagmorgen. Die Gewinner haben Oberwasser. Und die Verlierer nur eine Aussicht: Den 31. Spieltag – dann finden die Rückspiele statt.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops