1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wer ist Axel Weber?

Jörg Brunsmann21. April 2004

Mit dem Kölner Professor Axel Weber soll ein Wirtschaftswissenschaftler neuer Präsident der Bundesbank werden. Er gilt als Experte für Geldtheorie sowie für Geld- und Währungspolitik. Ein Porträt.

https://p.dw.com/p/4vzc
Der designierte Bundesbank-Praesident Axel WeberBild: AP

47 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Professor an der Universität Köln. Axel Weber hat bisher vor allem im Hintergrund gewirkt. In Fachkreisen jedoch kennt und schätzt man ihn; Weber gilt als ausgesprochener Experte für Geldpolitik. Und obwohl er seine Karriere vor allem als Wissenschaftler gemacht hat, gilt er zudem als jemand, der nicht nur Theorien ausarbeiten kann, sondern der auch die Realitäten im Blick hat. Seit zwei Jahren ist Weber Mitglied im Sachverständigenrat, dem sogenannten "Rat der fünf Weisen", der die Bundesregierung in wirtschaftlichen Fragen berät.

Karrierestart in Siegen

Begonnen hat die Karriere von Axel Weber 1982 in Siegen. An der dortigen Universität-Gesamthochschule arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl "Geld und Währung". Sechs Jahre blieb er dort; vorläufiger Abschluss in Siegen war 1987 die Promotion.

Danach reiste er durch verschiedene Zentren der internationalen Wirtschaftsforschung: London, Washington, Frankfurt - nur einige Stationen seiner Karriere. Der Kontakt zur Universität- Gesamthochschule in Siegen blieb aber weiter erhalten; krönender Abschluss: 1994 habilitierte Weber in Siegen im Fach Volkswirtschaftslehre.

Berater und Gutachter in Europa-Fragen

Zudem übernahm er zahlreiche Mandate als Berater und Gutachter. Die Europäische Kommission, das EU-Parlament, die Nationalbank von Österreich - eine Reihe renommierter Institutionen, die seine Dienste in Anspruch nahmen. Als Berater knüpfte Weber auch die ersten Kontakte zur Bundesbank und zur Politik.

Vor vier Jahren erhielt er eine Berufung in den wissenschaftlichen Beirat der Bundesbank; 2001 war er Experte für den SPD-Bundesvorstand, als man dort über mögliche Reformen des internationalen Finanzsystems beriet. Eine Nähe zur SPD kann man Professor Axel Weber aber trotzdem nicht nachsagen: Er ist parteilos und einer bestimmten wirtschaftspolitischen Richtung hat er sich bisher auch nicht zuordnen lassen.

Lehrstuhl in Köln

Seit Ende 2001 ist Weber Professor in Köln, an der Universität hat er den Lehrstuhl für "Internationale Ökonomie" inne. Fachliche Kompetenz kann Weber damit mehr als genügend vorweisen - als Bundesbankpräsident allerdings wird er sich auf neuem Terrain bewegen müssen. Behördenchef und Politiker - ob Weber auch dieser Aufgabe gewachsen ist, muss sich erst noch herausstellen.