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46. Bundesliga-Saison

Arnulf Boettcher15. August 2008

Auch vor der neuen Spielzeit stellt sich wieder die Frage: Wer wird Zweiter hinter Meister Bayern München? Doch die Teams vor allem aus Bremen, Schalke und Hamburg wollen einen Durchmarsch des Rekordmeisters verhindern.

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Bayern-Training mit Slalomstangen
Jürgen Klinsmann im bayrischen StanglwaldBild: AP

Das Warten auf die Bundesliga hat ein Ende. Nach 90 Tagen Sommerpause startet am 15. August die neue Saison, und das auch noch mit dem Nord-Süd-Klassiker zwischen Bayern München und dem Hamburger SV. Die Erwartungen der Fans sind wie immer groß. Und vielleicht nehmen sich ja die 18 Erstliga-Teams die Europapameisterschaft zum Vorbild, als attraktiver Fußball geboten wurde und die offensivstärkste Mannschaft, nämlich Spanien, den Titel holte.

Für Jürgen Klinsmann zählt vor allem Europa

Trainer Jürgen Klinsmann (Foto: dpa)
Bayern-Trainer Jürgen KlinsmannBild: picture-alliance /dpa

Für die neue Spielzeit stellt sich wie immer die Frage: Schaffen die Bayern ihren nächsten und damit 22. Titel oder können wenigstens ein paar Teams für Spannung an der Spitze sorgen? Der Rekordmeister aus München setzt nach dem Abgang von Ottmar Hitzfeld auf neuen Trainerschwung: Jürgen Klinsmann, der bei der WM 2006 die DFB-Elf auf Platz 3 führte und für nationale Fußball-Begeisterung sorgte, soll die erfolgsverwöhnten Bayern auf Champions-League-Ebene konkurrenzfähig machen. Der erneute Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokalsieg gehören da eher schon zum Pflichtprogramm.

Motivation und Begeisterung

Die Bibliothek des neuen Leistungszentrums des FC Bayern München (Foto: dpa)
Die Bibliothek des neuen Leistungszentrums des FC Bayern München.Bild: pa / dpa

Auf neue große Stars hat Klinsmann verzichtet, lediglich Bremens Nationalspieler Tim Borowski ist von der Weser an die Isar gewechselt. Aber Klinsmann setzt auf Motivation und Begeisterung. Den Spielern bescherte der 43-Jährige ein neues Leistungszentrum zum Wohlfühlen. Und den Zuschauern verspricht Klinsmann schnellen und aggressiven Fußball: "Wir wollen das Spiel beherrschen und dominieren, wir wollen Tore erzielen."

Werder Bremen setzt weiter auf Diego

Bremens brasilianischer Spielmacher Diego. (Foto: AP)
Bremens brasilianischer Spielmacher Diego.Bild: AP

Die Offensiv-Botschaft aus München haben sicherlich auch die Verantwortlichen beim Vize-Meister Werder Bremen gehört, war der doch zumeist für viele Tore und schönen Fußball verantwortlich. Auch Thomas Schaaf verzichtete auf spektakuläre Neueinkäufe. Der Werder-Coach vertraut nach dem Abgang Borowskis auf den bewährten Kader um den brasilianischen Spielmacher Diego und hofft auf eine ähnliche Sternstunde wie 2004, als zuletzt das Double gelang.

Schalke: Erste Meisterschaft nach 51 Jahren?

Der neue Schalke Coach Fred Rutten aus den Niederlanden (Foto: dpa)
Der neue Schalke Coach Fred Rutten aus den Niederlanden.Bild: Picture-Alliance /dpa

Groß sind auch die Hoffnungen beim FC Schalke 04. Die Königsblauen warten allerdings schon seit 1958 auf den nächsten Meistertitel. Fred Rutten soll es nun richten. Der Niederländer löst Mirko Slomka als Trainer ab und setzt vor allem auf die Millionen-Neuzugänge Orlando Engelaar aus Holland und Jefferson Farfan aus Peru.

Ein Mann der Offensive

Hamburgs niederländischer Trainer Martin Jol (Foto: dpa)
Hamburgs niederländischer Trainer Martin Jol.Bild: picture-alliance /dpa

Zum erweiterten Favoritenkreis ist der Hamburger SV zu zählen, der wie Schalke auf einen niederländischen Trainer baut: Martin Jol gilt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Huub Stevens als Mann der Offensive. Abzuwarten bleibt, wie der HSV den Verlust seines Stars Rafael van der Vaart verkraften kann, der zu Real Madrid gewechselt ist.

Ein "neuer Kaka" in Leverkusen

Leverkusens neuer Trainer Bruno Labbadia. Foto ap
Leverkusens neuer Trainer Bruno Labbadia.Bild: AP

Bei Bayer Leverkusen sah es lange so aus, als wollte man nur in ein neues Stadion investieren. Doch inzwischen vermeldete die Werkself um den neuen Coach Bruno Labbadia eine spektakuläre Neuverpflichtung: Renato Augusto von Flamengo Rio de Janeiro. Dem 20-Jährigen brasilianischen Mittelfeldspieler wird eine große Zukunft vorausgesagt, und mit ihm wollen die Leverkusener wieder näher an die Spitze heranrücken.

"Kloppomania" in Dortmund

BVB-Coach Juergen Klopp. Foto ap
BVB-Coach Juergen Klopp.Bild: AP

Eine große Vergangenheit kann Borussia Dortmund vorweisen. Den schwarz-gelben Traditionsclub soll jetzt Trainer Jürgen Klopp zu neuem Ruhm führen. Bei den Fans kommt der frühere Mainzer Coach hervorragend an: Der Begriff "Kloppomania" gibt die Stimmung beim BVB wohl am besten wieder.

Stuttgart mit den Stars Lehmann und Gomez

Torhüter Jens Lehmann, Neuzugang vom VfB Stuttgart, fängt einen Ball. Foto dpa.
Torhüter Jens Lehmann, Neuzugang beim VfB Stuttgart.Bild: picture-alliance /dpa

Beim VfB Stuttgart hofft Trainer Armin Veh auf eine ähnliche Überraschung wie beim Meister-Coup 2007. Immerhin können die Schwaben weiter auf ihren Toptorjäger Mario Gomez setzten. Und dann ist da auch noch Nationaltorhüter Jens Lehmann, der vom FC Arsenal an den Neckar wechselte.

Italienische Abwehr in Wolfsburg

Trainer Felix Magath vom VfL Wolfsburg. Foto ap
Trainer Felix Magath vom VfL Wolfsburg.Bild: picture-alliance/dpa

Große Ziele verfolgt Trainer Felix Magath mit dem VfL Wolfsburg. Er verstärkte seine Mannschaft mit dem italienischen Abwehr-Duo Andrea Barzagli und Christian Zaccardo aus Palermo und will nun um einen nationalen Titel mitspielen.

Zwischen Hoffen und Bangen

Etwas bescheidener sind die Ziele bei Hannover 96, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC. Diese Clubs streben vor allem die UEFA-Cup-Teilnahme an. Und für Arminia Bielefeld, den Karlsruher SC, den VfL Bochum und Energie Cottbus gilt es wohl, die Klasse zu erhalten. Dieses Ziel haben auch die drei Aufsteiger Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln und TSG 1899 Hoffenheim vor Augen.

Die Reise des Dorfvereins

Trainer Ralf Rangnick vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Foto dpa
Trainer Ralf Rangnick vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.Bild: picture-alliance /dpa

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick, der den Dorfclub aus der Regionalliga direkt in das Fußball-Oberhaus führte, traut seiner Mannschaft durchaus einen Platz im oberen Mittelfeld zu. Der Verein aus der Rhein-Neckar-Region wird vom Milliardär Dietmar Hopp unterstützt und erhält Anfang 2009 im nahen Sinsheim ein neues Stadion.

Neuer Zuschauerrekord?

Fans feiern die Rückkehr ihres 1. FC Köln in die 1. Bundesliga. Foto ap
Fans feiern die Rückkehr ihres 1. FC Köln in die 1. Bundesliga.Bild: AP

Während die Mönchengladbacher bescheiden in neue Spieler investierten, landeten die rheinischen Rivalen aus Köln einen Transfer-Coup: Mit der Verpflichtung des portugiesischen Nationalspielers Petit will sich der 1. FC wieder dauerhaft in der Bundesliga etablieren. Dank des Aufstiegs der beiden Zuschauermagneten aus Köln und Gladbach darf die Liga möglicherweise mit einem neuen Besucherrekord rechnen. Und dann gibt es erstmals seit 1991 wieder Relegationsspiele: Zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga.