1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wer wird Nachfolger von Präsident Havel?

1. Oktober 2002

– Tschechiens Sozialdemokraten wegen möglicher Kandidatur des Ex-Ministerpräsidenten Zeman gespalten – Das Rennen um die Prager Burg im Januar 2003 hat begonnen

https://p.dw.com/p/2iLg
CTK, 30.9.2002, tschech.

Tschechiens Ex-Ministerpräsident Milos Zeman, der früher viele Jahre auch Parteichef der Sozialdemokraten (CSSD) war, sorgt bei der gegenwärtig stärksten Regierungspartei für eine Spaltung in zwei Lager. Die Spaltung innerhalb der CSSD in Anhänger und Gegner von Zeman geht hervor aus Reaktionen der sozialdemokratischen Politiker auf Zemans Entscheidung, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen doch kandidieren zu wollen. (...)

(Der Präsident wird in Tschechien nicht direkt, sondern vom Parlament gewählt. Amtsinhaber Vaclav Havel darf nach 13 Jahren im Amt nicht mehr antreten. Beide Kammern des Prager Parlaments – das Abgeordnetenhaus und der Senat - wählen den Nachfolger von Vaclav Havel im Januar 2003 – MD).

Wer zum Präsidentschaftskandidaten der tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) nominiert wird, steht noch nicht fest. Neben dem 58-jährigen Milos Zeman stehen auch der parteilose Ombudsmann Otakar Motejl (70) sowie Ex-Justizminister Jaroslav Bures (48) bereit. (...)

"Von diesen drei hat Milos Zeman die besten Aussichten, zum Präsidenten gewählt zu werden", meint der CSSD-Vizevorsitzende Zdenek Skromach. (...)

"Die Aufgabe des Staatsoberhauptes besteht darin, die Gesellschaft zusammen zu halten und nicht sie zu polarisieren, was bei Milos Zeman passieren könnte", sagt der Prager Vize-Oberbürgermeister Jiri Paroubek. (...)

Die (mit den Sozialdemokraten und den Liberalen in Prag mitregierenden – MD) Christdemokraten (KDU-CSL) haben bereits Anfang September den 61-jährigen Petr Pithart, derzeit Vorsitzender des Senats, zu ihrem Präsidentschaftskandidaten ernannt.

Die stärkste oppositionelle Kraft, die konservative Bürgerpartei (ODS) wird wahrscheinlich ihren langjährigen Vorsitzenden Vaclav Klaus ins Rennen um die Prager Burg schicken.

Eine Bürgerinitiative macht sich für den katholischen Priester Tomas Halik für Havels Nachfolge stark.

Die Präsidentschaftswahlen sollen Anfang 2003 stattfinden, wenn die Amtszeit des amtierenden Staatschefs Havel zu Ende geht. (ykk)