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Werder Bremen holt den Titel an die Weser

30. Mai 2009

Im Finale in Berlin besiegten die Bremer Bayer Leverkusen mit 1:0 und sorgten damit für den versöhnlichen Abschluss der Saison.

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Am Ende hielten die Bremer die begehrte Trophäe in den Händen (Quelle: AP)
Am Ende hielten die Bremer die Trophäe in den HändenBild: AP
Tausende Werder-Fans jubelten auch beim Public Viewing in der Innenstadt von Bremen (Quelle: dpa)
Auch in der Bremer Innenstadt jubelten die Werder-FansBild: dpa

Werder Bremen hat eine verkorkste Saison doch noch gerettet und sich dank des sechsten DFB-Pokal-Triumphs für die neue Europa-Liga qualifiziert. Der Meisterschafts-Zehnte schlug anderthalb Wochen nach dem verlorenen UEFA-Cup-Endspiel das Team von Bayer 04 Leverkusen mit 1:0. Vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion erzielte Nationalspieler Mesut Özil in der 58. Minute den entscheidenden Treffer, der dem stark aufspielenden künftigen Juventus Turin-Profi Diego und Kapitän Frank Baumann einen Abschied nach Maß bescherte. Während die Hansestädter nach den Erfolgen der Jahre 1961, 1991, 1994, 1999 und 2004 damit das halbe Dutzend voll machten, muss die Werkself weiter auf den ersten Titel seit 1993 warten.

Bremen hatte mehr vom Spiel

Der Leverkusener Helmes (re.) schießt vorbei (Quelle: dpa)
Der Leverkusener Helmes (re.) schießt vorbeiBild: dpa

Lange brauchte die Werder-Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf nicht, um sich gegen die Leverkusener frei zu spielen und Bayer-Keeper René Adler zur Hauptfigur der ersten Hälfte zu machen. Im Duell der beiden Nationaltorhüter gegen Tim Wiese hatte der 24-Jährige schon nach fünf Minuten die erste Gelegenheit sich auszuzeichnen. Ein gefühlvoller Freistoß von Diego in seinem letzten Spiel im Werder-Dress köpfte Sebastian Prödl auf das Leverkusener Tor, doch Adler parierte glänzend. Zum Verhängnis wäre dem Bayer-Schlussmann dann fast die 13. Minute geworden. Torsten Frings, der im Gegensatz zum verlorenen UEFA-Cupfinale gegen Schachtjor Donezk deutlich besser im Spiel war, versuchte den weit vor dem Tor postierten Adler zu überlisten, bei seiner Abwehraktion krachte der Keeper unglücklich gegen den Pfosten. Anschließend wirkte Adler etwas unsicher. Bayer hatte dem Spiel der Bremer in der Offensive alles in allem nur wenig entgegenzusetzen. Die Mannschaft des umstrittenen Trainers Bruno Labbadia bemühte sich zwar, Schritt zu halten, offenbarte aber immer wieder Ungenauigkeiten im Passspiel und meist nur wenig Zug zum Tor. Die Bremer dagegen drängten weiter auf die Führung. Nacheinander scheiterten Hugo Almeida, Diego und Naldo am bis dahin recht gut aufgelegten Leverkusener Schlussmann.

Werder erarbeitete sich den Sieg

Bremens Özil (re.) jubelt über seinen Siegtreffer (Quelle: AP)
Bremens Özil (re.) jubelt über seinen SiegtrefferBild: AP

Was auch immer Labbadia seinen Schützlingen in der Pause mit auf den Weg gab, es zeigte nur ein paar Minuten lang Wirkung. Die Werkself kam motiviert aus der Kabine und scheiterte zweimal am Bremer Torhüter Tim Wiese. Doch dann blitzte einmal mehr Diegos Fußball-Genialität auf, als er den Ball für Özil auflegte. Den Schuss des Mittelfeldmanns fälschte Manuel Friedrich zwar noch ab, eine allzu glückliche Figur gab Leverkusen-Keeper Adler in dieser Szene allerdings nicht ab. Anschließend gab es weitere Chancen auf beiden Seiten, wobei Werder das Spiel bis zum Schluss unter Kontrolle hatte. Die Überlegenheit der Bremer über nahezu die gesamte Spielzeit macht sie zum verdienten DFB-Pokalsieger 2009.

Genugtuung hier, Ungewissheit da

Labbadia vor ungewisser Zukunft (Quelle: AP)
Labbadia vor ungewisser ZukunftBild: AP

"Wir haben ein Superspiel gemacht und verdient gewonnen. Die Bundesligasaison war nicht zufriedenstellend. Aber wir waren in zwei Endspielen, haben einen Titel geholt und für den Europapokal qualifiziert. Da kann man zufrieden sein", sagte Werder-Kapitän Torsten Frings im Anschluss. Bei den unterlegenen Rheinländern dürfte Trainer Bruno Labbadia nun wohl vor der Ablösung stehen. Bei einer internen Analyse der Spielzeit am Dienstag soll über die Zukunft des Coaches entschieden werden.

Duisburg deklassiert Potsdam im Frauen-Endspiel

Fatmire Bajramaj (2.v.li.) eröffnete den Torreigen (Quelle: AP)
Fatmire Bajramaj (2.v.li.) eröffnete den TorreigenBild: AP

Die Fußballerinnen aus Duisburg waren eine Klasse für sich im Finale um den DFB-Pokal der Frauen. Bereits zur Pause führten sie durch Treffer von Fatmire Bajmaraj und Annemieke Kiesel mit 2:0. Potsdam war hoffnungslos unterlegen, die Abwehr löchrig wie ein Schweizer Käse. So legte der FCR Duisburg in der zweiten Halbzeit weitere fünf Tore nach: wieder Kiesel (47. Minute), Femke Maes (50.), Inka Grings (54., 86.) und Alexandra Popp (90.) trafen. Für Potsdam war es die erste Niederlage im Jahr 2009 - und dann gleich so ein Debakel. Noch niemals zuvor wurde ein DFB-Pokalfinale der Frauen so klar entschieden. Für die Duisburgerinnen war es der zweite Titel der Saison. Zuvor hatten sie bereits den Uefacup gewonnen.

Was kommt nach Berlin?

2010 und 2011 wird das Frauen-Finale nicht mehr in Berlin ausgespielt. Die Entscheidung über den Austragungsort fällt am 12. Juni unter den fünf Bewerbern Frankfurt, Köln, Gelsenkirchen, Wolfsburg und Leverkusen.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Stefan Nestler