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Wertvolle Dokumente der Stauferzeit entdeckt

19. Juli 2005
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In der Universitätsbibliothek Innsbruck sind rund 200 Abschriften von Dokumenten des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. (1194-1250) entdeckt worden. Ein Großteil war der Mittelalter-Forschung bisher unbekannt, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Die in einem unscheinbaren kleinformatigen Band aufgetauchten Blätter bereichern nach Expertenmeinung das Wissen über die späte Stauferzeit.

Die beiden Entdecker der Dokumente, der ehemalige Direktor der Universitätsbibliothek Walter Neuhauser und der Innsbrucker Mittelalterhistoriker Josef Riedmann, sprachen von einem Glücksfall. Die Dokumente waren bisher wegen des irreführenden Titels "Noutule rhetoricales diverse" ("Verschiedene rhetorische Anmerkungen") des kleinformatigen Bandes unbeachtet geblieben.

Die Abschriften beziehen sich zum Großteil auf Schriftstücke Friedrichs II., der 1220 zum Kaiser gekrönt wurde und den Beinamen "stupor mundi" erhielt, sowie auf Dokumente seines Sohnes Konrad IV. Die Briefe und Mandate stammen zum Großteil aus dem diplomatischen Bereich und belegen Briefwechsel mit dem Papst sowie dem Kaiser und mit europäischen Königshäusern. Sie betreffen aber auch die Korrespondenz mit Beamten über Baumaßnahmen, Wasserversorgung oder Verwaltungsfragen in den verschiedenen Gebieten des Reiches. Außerdem finden sich den Angaben zufolge auch Schreiben mehrerer Päpste und orientalischer Herrscher.