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Westen begrüßt Wahlsieg Rohanis

16. Juni 2013

Der Sieg des moderaten islamischen Geistlichen Rohani bei der Präsidentenwahl im Iran ist im Westen mit Erleichterung aufgenommen worden. Washington und Berlin sind zur Zusammenarbeit bereit.

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Ein iranischer Techniker in der Atomanlage Isfahan (Foto:AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images

Nach der Wahl von Hassan Rohani zum neuen Präsidenten der "Islamischen Republik" Iran hat die US-Regierung ihr Interesse an einer diplomatischen Beilegung des Atomstreits mit Teheran bekräftigt. Die USA seien zu direkten Kontakten mit der iranischen Regierung bereit, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Ziel sei es, eine Lösung zu finden, die die Sorgen der internationalen Gemeinschaft angesichts des iranischen Atomprogramms ausräumen könne (Das Artikelbild zeigt einen Techniker in der Atomanlage Isfahan).

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines Nuklearprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und beharrt auf seinem Recht zur Nutzung der Atomenergie. In dem Streit haben die Vereinten Nationen, die USA und die EU in mehreren Runden scharfe Sanktionen beschlossen, um den Iran zum Einlenken zu zwingen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle wertete den Wahlsieg Rohanis, als "Votum der Menschen für Reformen und eine konstruktive Außenpolitik". Es sei zu hoffen, dass die neue Führung in Teheran an Lösungen bei internationalen und regionalen Fragen mitarbeite, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich "entschlossen" zur Zusammenarbeit mit der neuen iranischen Führung bei der Suche nach einer "raschen diplomatischen Lösung" des Atomstreits.

Hoffnungsträger: Rohani gewinnt Wahl im Iran

Frankreich nahm die Wahl Rohanis "zur Kenntnis" und erklärte sich bereit zur Zusammenarbeit. Die internationale Gemeinschaft hege große Erwartungen an die iranische Führung vor allem im Hinblick auf das Atomprogramm und ihre Haltung zu Syrien, erklärte Außenminister Laurent Fabius in Paris.

Israel reagierte zurückhaltend und warnte vor zu hohen Erwartungen. Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte den Iran auf, das umstrittene Atomprogramms zu beenden. "Der Iran muss der Forderung der internationalen Gemeinschaft nachkommen und sein Atomprogramm sowie die weltweiten terroristischen Aktivitäten stoppen", erklärte ein Sprecher Netanjahus. Das israelische Außenministerium wies daraufhin, dass das Atomprogramm bisher vom Obersten geistlichen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, und nicht vom Präsidenten des Iran bestimmt worden sei.

wl/re (dpa, rtr,afp)