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29. April 2011

Dortmund könnte am 32. Spieltag vorzeitig Meister werden. Mönchengladbach müsste punkten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Erfolge im Abstiegskampf feierten bereits am Freitag Wolfsburg und Kaiserslautern.

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Bremens Claudio Pizarro (2.v.l.) und Wolfsburgs Arne Friedrich (l.) kämpfen um den Ball. Wolfsburgs Jan Polak (2.v.r.) und Bremens Marko Marin (r.) schauem zu (Foto: dapd)
Wolfsburg gewinnt in BremenBild: dapd
St. Paulis Charles Takyi (v.) stolpert, Srdjan Lakic und Pierre de Wit (r.) von Kaiserslautern schauen zu (Foto: dapd)
St. Pauli stolpert auch auf dem BetzenbergBild: dapd

Der VfL Wolfsburg und der 1. FC Kaiserslautern haben im Abstiegskampf der Bundesliga wichtige Siege eingefahren. Für den FC St. Pauli besteht hingegen fast keine Rettungschance mehr. Die Hamburger mussten sich am Freitag (29.04.2011) zum Auftakt des 32. Spieltags bei Mit-Aufsteiger Kaiserslautern mit 0:2 (0:1) geschlagen geben und können als Tabellenschlusslicht nur noch mit zwei Siegen in den letzten zwei Spielen gegen Bayern München und Mainz 05 den Klassenverbleib schaffen. "Das ist traurig. Jetzt muss schon ein Wunder her, aber die Möglichkeit darauf ist so klein, dass man sie kaum erkennen an", sagte Pauli-Sportchef Helmut Schulte. Die Lauterer sind als Tabellenelfter mit 40 Punkten so gut wie gerettet. Christian Tiffert (29. Minute) und Mathias Abel (69.) erzielten die Treffer für die "Roten Teufel" vor 49.000 Zuschauern.

Wolfsburg verließ durch das 1:0 (1:0) bei Werder Bremen zumindest bis zum Samstag den Relegationsplatz. Die Bremer verpassten durch die Heimniederlage den vorzeitigen Klassenverbleib. Den Siegtreffer für die "Wölfe" vor 40.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielte Sascha Riether (22.). "Geschafft haben wir es noch nicht. Aber unverdient haben wir nicht gewonnen. Wir hatten noch einige klare Konterchancen und haben hinten nicht viel zugelassen", sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath.

Die Bundesliga im Konjunktiv

Dortmunder Fans halten eine Kopie der Meisterschale hoch (Foto: dapd)
Dortmund könnte am 32. Spieltag Meister werdenBild: AP/dapd

Könnte. Müsste. Würde. Der Konjunktiv wird in der deutschen Sprache benutzt, um ein mögliches Szenario darzustellen. Gerade zum Saisonende der Fußball-Bundesliga greifen Sportler, Fans und Medien gerne auf diese grammatikalische Finesse zurück. Ob im Abstiegskampf, im Titelrennen oder beim Erreichen der internationalen Plätze - alles könnte noch möglich sein, wenn die eine Mannschaft gewinnen, das andere Team verlieren und der eine Verein unentschieden spielen würde.

So hat Tabellenführer Borussia Dortmund fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Bayern Leverkusen. Somit könnte das Team von Trainer Jürgen Klopp bereits zwei Spieltage vor Saisonende die Deutsche Meisterschaft feiern, wenn der BVB gewinnen und Verfolger Leverkusen nur Unentschieden spielen oder gar verlieren würde. Dortmund würde aufgrund seiner besseren Tordifferenz auch ein Remis reichen, wenn Leverkusen keinen Punkt holen würde. Letztendlich ist dem Spitzenreiter der Konjunktiv aber ziemlich egal. Hauptsache er wird an einem der letzten drei Spieltage zur Tatsache.

Dortmund gegen Nürnberg

Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller (r.) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen (Foto: AP)
Optimistisch: Weidenfeller (r.) und seine KollegenBild: AP

"Es ist doch völlig normal, dass man nicht mit zwölf, 13 Punkten Vorsprung Meister wird. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen", meint BVB-Torwart Roman Weidenfaller. Am siebten Meistertitel der Vereinsgeschichte zweifelt das Team indes nicht. "Wir sind eine außergewöhnliche Mannschaft, die eine außergewöhnliche Saison jetzt auch außergewöhnlich abschließen will", so Weidenfeller vor der Partie gegen den 1. FC Nürnberg.

Leverkusen könnte mit einem Sieg im rheinischen Derby beim 1. FC Köln die Meisterschaftsentscheidung vertagen. Doch auch der FC müsste dringend gewinnen, würde er doch sonst in den Abstiegskampf mit reingezogen. Und nun ist auch noch Trainer Frank Schaefer zurückgetreten, und Sportdirektor Volker Finke hat das Training übernommen. Könnte das die Wende bringen?

Bayern München empfängt Schalke

Bayern Fans halten im Stadion Schilder mit der Aufschrift 'Koan Neuer' hoch (Foto: picture alliance)
Koan Neuer: Obwohl er der beste deutsche Torhüter ist, wollen die Bayern-Fans Manuel Neuer nichtBild: picture-alliance/Sven Simon

Die Meisterschaft hat Bayern München als Tabellen-Vierter schon längst abgehakt, aber das Minimalziel "Platz drei" und damit die Qualifikation für die Champions League wären noch möglich. Dafür müsste der deutsche Rekordmeister aber Hannover 96 von Rang drei verdrängen. Das könnte gelingen, würden die Bayern gegen Schalke 04, das in der Tabelle irgendwo im Mittelfeld herumgeistert, gewinnen. Der Gegner hat jedoch den schier unbezwingbaren Manuel Neuer im Tor. Den wollen die Bayern-Bosse ja bekanntlich für die neue Saison verpflichten. Die Anhänger wollen den bekennenden Schalke-Fan aber nicht in ihren Reihen haben. Mit Plakaten wie "Neuer, du bist und bleibt Gast" und "Koan Neuer" haben sie beim letzten Aufeinandertreffen ihren Unmut über die Wechselgerüchte zum Ausdruck gebracht. Bei erneuten Glanzparaden könnten, müssten oder würden die Fans ihre Meinung möglicherweise doch noch ändern.

Würde Hannover gewinnen, würde den Bayern auch kein Sieg helfen, um auf Platz drei zu kommen. Die Niedersachsen haben ein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Es könnte ein dramatisches Spiel werden: Champions League oder Klassenerhalt? Mönchengladbach hat nach dem 1:0-Sieg vergangene Woche gegen Dortmund erstmals seit dem 13. Spieltag den letzten Tabellenplatz verlassen und würde sich bei einem erneuten Sieg berechtigte Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt machen können. Bei einer Niederlage könnte es jedoch den Abstieg bedeuten.

Stuttgart muss in Hoffenheim spielen

Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic blickt skeptisch Foto: dpa)
Hat noch Sorgenfalten auf der Stirn: BobicBild: picture alliance / dpa

Stuttgart müsste sich keine Sorgen mehr um den Abstieg machen, wenn der Klub gegen den Tabellen-Neunten Hoffenheim gewinnen würde. "In Hoffenheim drei Punkte holen, das müsste reichen", hofft Sportdirektor Fredi Bobic. Dagegen müssten weder der Hamburger SV noch der SC Freiburg irgendwas holen, um noch irgendwas zu erreichen. Als Siebter beziehungsweise Achter in der Tabelle ist einfach nichts mehr möglich. Kein Titel. Kein Abstieg. Kein internationaler Platz. Mainz dagegen würde weiter auf einem Europa-League-Rang bleiben, wenn es gegen Eintracht Frankfurt drei Punkte holen würde. Gegen die schlechteste Rückrundenmannschaft der Liga wäre das durchaus möglich. Für die Gäste könnte das ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz bedeuten.

Wegen des Maifeiertages finden am Sonntag keine Bundesliga-Spiele statt.

Autorin: Sarah Faupel
Redaktion: Arnulf Boettcher