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Lifestyle

Wie gefährlich ist Schluckauf?

Hemma Jäger11. Januar 2012

Zwischen Bauchraum und Brustkorb liegt unser Atemmuskel - das Zwerchfell. Normalerweise spüren wir es nicht. Aber wehe, wir haben zu viel, zu heiß oder zu kalt gegessen. Dann macht sich das Zwerchfell doch bemerkbar - mit Schluckauf. Der ist äußerst unangenehm und lästig. Aber ist es auch gefährlich?

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Schluckauf ist das plötzliche Zusammenziehen unserer Atemmuskulatur (Zwerchfell). Dabei verschließt sich die Stimmritze des Kehlkopfs schlagartig, was zu dem hicksenden Geräusch führt. Verantwortlich sind zwei Nervenstränge, die direkt vom Gehirn zu den Atemmuskeln reichen. Über diesen Weg gelangen Informationen aus dem Oberbauch (Magen, Speiseröhre), Atemwegen (Luftröhre) und sogar dem äußeren Gehörgang zurück in das Gehirn - und vom Gehirn ggf. zurück an das Zwerchfell. Typische Schluckauf-Auslöser sind: zu heiße oder zu kalte Speisen und Getränke, scharfes Essen, zuviel Alkohol, seelischer Stress, plötzlicher Temperaturwechsel. Auch Magenüberdehnung führt zu Schluckauf, z.B. durch hastiges Essen. Entwicklungsgeschichtlich könnte der Schluckauf ein Überbleibsel der Kiemenatmung sein. Kaulquappen zum Beispiel haben noch Lungen und Kiemen. Damit das Wasser im Rachenraum bleibt, können sie die Luftröhre reflexartig verschließen. Beim Menschen funktioniert das im Prinzip noch genauso. Es ist aber allenfalls für Babies im Mutterleib noch sinnvoll, weil es verhindert, dass Fruchtwasser in die Lunge gerät, wenn sie atmen üben. Ab 48 Stunden ist Schluckauf chronisch. Aber schon nach 3-4 Stunden ist ein Arztbesuch ratsam, so sagen Schluckaufexperten. Grund: Schluckauf kann Anzeichen ernsthafter Erkrankungen sein. Z.B. Sodbrennen, Bauchfellentzündung oder Magen-Darm-Erkrankungen. Meistens hat aber selbst chronischer Schluckauf keine ernsthaften Hintergründe. Hausmittel können gelegentlichen Schluckauf stoppen: kaltes Wasser trinken, tief einatmen, dann Luft anhalten (oder 3-mal trocken schlucken), Zeigefinger vorsichtig in die Gehörgänge stecken und leicht hin und her bewegen (dies reizt einen der wichtigen Schluckauf-Nerven). Bei chronischem Schlauckauf kann der Arzt mit Medikamenten helfen.