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Wie kann man die IS-Armee stoppen?

2. Juni 2015

Darüber soll bei einer Irak-Konferenz Premier al-Abadi Auskunft geben. In Paris sucht die Anti-IS-Koalition nach dem Vormarsch der Dschihadisten nach einer erfolgversprechenderen Strategie.

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Irakischer Soldat mit Fahne (foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Die groß angekündigten Pläne der irakischen Regierung, die Stadt Ramadi wieder aus der Hand des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) zu befreien, könnten die Konferenz in Paris dominieren. Nach Angaben von US-Diplomaten soll Ministerpräsident Haider al-Abadi nach der verheerenden Niederlage gegen die Dschihadisten in der Provinz Anbar erläutern, wie er gedenkt, wieder in die Offensive zu kommen. Das Pentagon hatte sich insbesondere frustriert darüber gezeigt, dass die irakische Armee auf dem Rückzug viele moderne Waffen dem IS überlassen hatte. Ja, auch von Feigheit war die Rede gewesen.

Die Terrorarmee des IS hat zuletzt nicht nur etwa die Hälfte Syriens erobert, sondern auch im Irak weite Gebiete schlicht überrannt, so dass auch ein Sturm auf die Hauptstadt Bagdad nicht völlig ausgeschlossen wurde. Und dieser Siegeszug erfolgte ungeachtet der Luftschläge von USA und Verbündeten.

Beobachter gehen davon aus, dass der Druck auf Bagdad erhöht werden könnte, sunnitische Bevölkerungsgruppen neben den einflussreichen Schiiten besser einzubinden. Sorge bereitete westlichen Regierungen zuletzt der wachsende Einfluss des Iran, der die kampfstarken schiitischen Milizen unterstützt.

Hochrangige Vertreter der internationalen Koalition gegen den IS wollen an diesem Dienstag ihr Vorgehen erörtern. Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wird in der französischen Hauptstadt erwartet. US-Außenminister John Kerry dürfte nach seinem jüngsten Fahrradunfall per Video aus Boston zugeschaltet werden.

An den Kämpfen gegen die radikalsunnitischen IS-Truppen beteiligen sich rund 40 Länder, darunter auch einige sunnitische arabische Staaten. Nicht jede Nation ist militärisch dabei. Deutschland hat bislang vor allem mit Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak beigetragen.

Internationale Hilfsorganisationen fordern angesichts der Eskalation im Irak eine humanitäre Soforthilfe von 500 Millionen Dollar (450 Millionen Euro). Man stehe vor einer Katastrophe, acht Millionen Iraker benötigten dringend Unterstützung, insbesondere auf der Flucht vor dem IS, erklärte der Vertreter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF im Irak, Philippe Heffink, in Paris.

SC/wa (afpe, dpa)