Während des Schlafens üben die eingesetzten Linsen einen sanften Druck aus, wodurch die obere Zellschicht der Hornhaut verschoben wird. Das Auge hat dann am nächsten Morgen einen anderen Brechwert, so dass der Träger tagsüber wieder ohne eine Brille oder "normale" Kontaktlinsen scharf sehen kann. Die Kurzsichtigkeit wird auf diese Weise einfach "weggeformt". Bei einer regelmäßigen Verwendung bleibt die Sehfähigkeit für mindestens 16 Stunden erhalten. In manchen Fällen kann der orthokeratologische Effekt sogar bis zu 48 Stunden anhalten. Der Name des Verfahrens Orthokeratologie kommt vom grie¬chischen "ortho" und bedeutet "richtig", Keratologie ist die Lehre von der Hornhaut. Die Methode soll funk¬tionieren, weil es auch von der Form und Dicke der Hornhaut der Augen abhängt, wie gut wir sehen können. Diese Faktoren bestimmen unter anderem, wie Licht gebrochen wird, bevor es die Netzhaut erreicht. Allerdings: Nicht jeder Nutzer kommt mit diesen Nachtkontaktlinsen klar, der Optiker benötigt bei der Anpassung große Erfahrung, der Nutzer muss strenge Hygiene einhalten, um Infektionen der Augen vorzubeugen.