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Wie soll das Kind denn heißen ...?

23. November 2003
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Zwischen deckenhohen Bücherregalen und voll gestopften Karteikästen sitzt in Leipzig Deutschlands einzige wissenschaftliche "Namenberatungsstelle". Per Telefon, Brief oder Fax beantwortet die Sprachwissenschaftlerin Gabriele Rodriguez Anfragen - meist von werdenden oder gewordenen Eltern. 2470 Anfragen gingen 2002 ein, Tendenz steigend. Seit dem Kinoerfolg der "Herr der Ringe"-Trilogie etwa interessieren sich viele für Namen wie "Aragorn", "Galadriel" oder "Gandalf". Auch "Shania" erfreut sich großer Popularität, seit die kanadische Popsängerin Shania Twain auch hier zu Lande die Charts stürmt. "Shakira" dagegen ist out.

Ein Vorname muss als solcher erkennbar sein, auf das Geschlecht des Trägers schließen lassen, und er darf keinen Anlass zu Spott geben. "Borussia" ist eben so wenig zulässig wie "Crazy Horse". Stehen staatliche Stellen einem ungewöhnlichen Namenswunsch gegenüber und finden sie ihn nicht im "Internationalen Handbuch der Vornamen", dann hilft meist ein - kostenpflichtiges - Gutachten der Leipziger Namensberatung. Den Empfehlungen der Wissenschaftler schenken die Behörden meistens Glauben.