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"Wieder bei Null angelangt"

17. Juni 2002

- Einigung über russische Gaslieferungen an Polen lässt auf sich warten

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Warschau, 14.6.2002, PAP, poln.

Die polnisch-russischen Verhandlungen über Gas in Moskau haben am Freitag (14.6.) mit einem Fiasko geendet. Die Seiten konnten sich nicht über Polens Forderung nach einer Neuverhandlung der russischen Lieferbedingungen einigen. Bei den Gesprächen der polnisch-russischen Wirtschaftskommission unter Ko-Vorsitz des polnischen Vize-Premierministers Marek Pol ging es um Polens Forderung, seinen Gas-Vertrag mit Russland, nach dem Geld für ungenutztes Gas bezahlt werden muss, neu zu verhandeln. "Wir sind wieder bei Null angelangt", erklärte der stellvertretende Wirtschaftsminister Polens, Marek Kossowski, nach den Gesprächen. Ein gewisser Fortschritt sei erzielt worden, aber "keine konkreten Ergebnisse".

"Wir geben zu, wir haben die Lieferung von zu viel Gas vereinbart und das dementieren wir auch nicht. Andererseits haben die Russen vor kurzem festgestellt, dass sie mit den Investitionen, die sie im Zusammenhang mit den Gaslieferung an uns geplant hatten, nicht fortfahren können", sagte Pol am Donnerstag in Moskau. Er erklärte ferner, er hoffe, dass der erste Abschnitt der russischen Gasleitung nach Westeuropa (durch Polen - PAP) bald fertig gestellt wird und befürwortete den neuesten Vorschlag, für Russlands Gasindustrie Gaszisternen zu bauen. (...)

Ein Teilnehmer der Sitzung der polnisch-russischen Kommission teilte mit, es bestehe die Aussicht für Polen, den Zuschlag für den Bau eines eine Milliarde Dollar teuren Wärmekraftwerks in Kaliningrad zu erhalten. Das Gebiet Kaliningrad, in dem eine Million Menschen leben, hat nur ein Kraftwerk und muss Strom aus Litauen einführen.

Minister Pol sagte am Freitag, die Seiten hätten sich über die Fertigstellung der Autobahn vom polnischen Eblag (Elbing - MD) in das russische Gebiet Kaliningrad im Jahre 2004 geeinigt. "Ich glaube, wir sind einen riesigen Schritt vorangekommen", erklärte Pol. (TS)