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Glaube

Wieder Blasphemiemord in Pakistan

22. April 2017

Nach dem brutalen Blasphemiemord an einem Studenten erschüttert eine weitere Meuchelei wegen angeblich gotteslästerlicher Äußerungen Pakistan. Blasphemie gilt dort als schweres Verbrechen, auf das die Todesstrafe steht.

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Nach dem Mord an dem Studenten Mashal Khan am Gründonnerstag gingen Demonstranten auf die Straße
Nach dem Mord an dem Studenten Mashal Khan am Gründonnerstag gingen Demonstranten auf die StraßeBild: Reuters/F. Aziz

Nach Medienberichten gestanden drei Schwestern, einen Mann in der Stadt Sialkot wegen einer Gotteslästerung ermordet zu haben, die dieser vor 13 Jahren begangen haben soll. Wie die örtliche Polizei berichtete, gingen die drei Frauen zu dem Haus des Mannes und erschossen ihn.

Der getötete Fazal Abbas Shain war demnach bereits im Jahr 2004 aufgrund blasphemischer Äußerungen angezeigt worden und daraufhin nach Dänemark geflohen. Nach seiner Rückkehr nach Pakistan hätten ihn die Frauen am vergangenen Mittwoch aufgesucht, hieß es.

"Tod für Gotteslästerer"

Die drei Schwestern Amna, Afshan und Razia erklärten laut Polizeiangaben bei ihrer Festnahme, sie hätten Fazal Abbas nicht schon vor 13 Jahren umbringen können, weil sie damals noch Kinder gewesen seien. "Niemand hat uns zu dem Mord angestiftet. Wir haben schon in unserer Kindheit gehört, dass die einzige Strafe für Gotteslästerer der Tod ist", wird die Aussage der Frauen zitiert.

Erst am Gründonnerstag war der Student Mashal Khan von 20 Mitstudenten auf dem Campus der Universität von Mardan brutal ermordet worden. Die Täter hatten ihn der Blasphemie beschuldigt. Der Vorwurf stellte sich später als falsch heraus.

Prominentestes Blasphemieopfer ist die Christin Asia Bibi, die im November 2010 wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt wurde. Die Berufungsverhandlung gegen das Todesurteil wurde mehrfach verschoben, zuletzt im Oktober.

cgn/fab (ap, kna, rtr)