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Wieder Smog in Moskau

15. August 2010

Kurz konnten die Bewohner der russischen Hauptstadt aufatmen. Nur kurz: Denn inzwischen ist wieder dicke Luft in Moskau. Giftiges Kohlenmonoxid wird für die Menschen in der Metropole zur lebensgefährlichen Normalität.

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Smog in Moskau (Foto: AP)
Moskau weiter im NebelBild: AP

Giftiger Rauch der insgesamt 16 Wald- und Torfbrände rund um Moskau haben die dicke Luft in der größten Stadt Europas am Sonntag (15.08.2010) wieder verschlimmert. Nachdem am Freitag Regen die Luft gereinigt und abgekühlt hatte, stöhnten die Bewohner der Zehn-Millionen-Metropole am Sonntag erneut unter dem Smog.

Hoffnung auf Wetterwechsel

Landesweit konnten die Feuerwehrleute aber das Gesamtausmaß der Waldbrände eindämmen. "Ich dachte, dieser Alptraum ist vorüber. Doch jetzt geht es schon wieder los", sagte ein Bewohner der Hauptstadt der Nachrichtenagentur AP. Ein wenig Hoffnung macht den Moskauern die Vorhersage des Wetterdienstes, dass Wind den Smog bis zum Montag größtenteils davonblasen sollte. Derzeit liege die Konzentration des giftigen Kohlenmonoxids in der Hauptstadt um mehr als das Fünffache über dem Normalwert, sagte der Meteorologe Alexej Popikow.

Moskauer Bürger mit Mundmasken (Foto: AP)
Die Moskau Bürger dachten schon, es sei vorbeiBild: AP

Insgesamt loderten am Sonntag landesweit noch Brände auf 53.000 Hektar, wie die Nachrichtenagentur ITAR-Tass unter Berufung auf das Ministerium für Notlagen berichtete. Seit Samstag habe sich die Brandfläche damit um 3.000 Hektar verringert. Besonders gefährdet war nach Angaben des Ministeriums die zentrale Region Nischni Nowgorod. Außerdem wurde die Atomforschungsanlage Sarow 480 Kilometer östlich der Hauptstadt erneut von einem sich schnell ausbreitenden Waldbrand bedroht. Die Feuerwehren baten um Verstärkung aus umliegenden Gegenden.

Wieder Gefahr für Atomanlage?

In der Atomanlage befindet sich Gefahrgut, das nach einem früheren Waldbrand zunächst fortgeschafft, nach einer scheinbaren Beruhigung der Lage aber wieder zurückgebracht worden war. Gespannt war die Lage am Sonntag auch im Nordwesten des Landes und in der Region Swerdlowsk.

Bei den seit drei Wochen wütenden Brände sind schon mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Über 2.000 Häuser wurden ein Raub der Flammen.

Autor: Marko Langer (mit apn)
Redaktion: Walter Lausch