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Wildnisfotos mit Wow-Effekt

19. Oktober 2016

Seit 1965 wird der "Wildlife Photographer of the Year"-Award vergeben. Seitdem gehen jedes Jahr mehr Bilder beim Londoner Natural History Museum ein. Die Fotos sind auch in einer Ausstellung zu sehen.

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Wildlife Photographer of the Year Award

Ein Orang-Utan, der hoch hinaus möchte, ein trauernder Kauz, ein Haselnussbaum, der nicht stillhalten will: Wer bei der letzten Auswahlrunde des 52. "Wildlife Photographer of the Year"-Awards entscheiden musste, hatte es weiß Gott nicht leicht! Diese Woche wurde der Gewinner bekannt gegeben und eine zugehörgie Ausstellung eröffnet am Freitag im Natural History Museum in London.

Das Siegerfoto stammt von dem Fotografen Tim Laman. Es zeigt den extrem gefährdeten Borneo-Orang-Utan im indonesischen Regenwald und ist Teil einer Serie von sechs Bildern. Sie dokumentieren das Leben und Überleben der Menschenaffen - darunter Aufnahmen vom abgeholzten Regenwald, von Brandrodung und Rettungsaktionen. 

Für das Gewinnerfoto ist Laman mehrere Tage immer wieder auf den Baum geklettert, um die Kameras zu installieren und schließlich im richtigen Moment auf den Auslößer zu drücken.

Weltmeisterschaft der Tierfotografie

Zum ersten Mal wurde der "Wildlife Photographer of the Year"-Award 1965 ausgelobt. Damals musste die Jury zwischen rund 500 Einsendungen entscheiden - dieses Jahr waren es fast 50.000 Fotos aus 95 Ländern. Diese werden anhand von Originalität, Kreativität und technischer Ausführung bewertet.

Tierfotografien des Jahres 2015 National History Museum Fuchs
Das Gewinnerbild aus dem Vorjahr: Rot- und Polarfuchs als nicht unbedingt beste FreundeBild: Don Gutoski

Authentische Kunst

Im letzten Jahr ging der Award an Don Gutoski. Der Hobbyfotograf nahm im Wapusk National Park in Kanada eine für die meisten befremdliche Szene auf - denn eigentlich kommen sich Rot- und Polarfüchse nicht in die Quere. Doch in Folge des Klimawandels begibt sich der Rotfuchs immer häufiger in den Lebensraum des Polarfuchses, die Arktis. Im Revierkampf zog in dieser Situation der Polarfuchs den Kürzeren. 

Viele der eingereichten Fotos zeigen nicht nur die Schönheit der Natur, sondern machen gleichzeitig auf die Bedrohungen aufmerksam, denen viele Tiere ausgesetzt sind. Die Szenen sind nicht gestellt und und nicht geschönt - und diese Wirkung ist mit Sicherheit ein wichtiger Zweck der Wildlife-Fotos.

Hannah Fuchs Multimedia-Reporterin und Redakteurin mit Fokus auf Technik, digitalen Themen und Psychologie.