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Winterkorn bestreitet frühzeitige Kenntnis

19. Januar 2017

EX-VW-Chef Martin Winterkorn hat vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Abgasskandal bestritten, frühzeitig über die Manipulationen informiert gewesen zu sein.

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Deutschland Martin Winterkorn vor Abgas-Untersuchungsausschuss
Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

"Das ist nicht der Fall", sagte Winterkorn am Donnerstag zu Berichten, wonach er früher über die Vorgänge informiert gewesen sei als bisher bekannt. Zu Beginn seiner Befragung als Zeuge zeigte er sich erschüttert von dem Skandal.

"Lückenlose Aufklärung war und ist jetzt das Gebot der Stunde", betonte Winterkorn, der in Begleitung von zwei Anwälten vor dem Ausschuss erschien. Der Skandal habe Volkswagen "in eine schwere Krise gestürzt". "Das endgültige Ausmaß des Schadens ist bis heute nicht vollends absehbar." Die Sache koste Volkswagen "Unmengen Geld und, was mindestens ebenso schwer wiegt, das Vertrauen der Kunden und der Bevölkerung".

"Wie konnte das passieren?"

Der 69-Jährige ergänzte, es stelle sich die "berechtigte Frage", wie das passieren konnte. Die "Kardinalfrage" laute: "Wer ist dafür verantwortlich?" Unter seiner Führung habe es aber "mit Sicherheit kein Schreckensregime" gegeben. "Nie hatte ich den Eindruck, dass man sich scheute, ein offenes Wort an mich zu richten", sagte Winterkorn in seinem Eingangsstatement.

Im Herbst 2015 war bekannt geworden, dass VW mit einer illegalen Software den Abgasausstoß seiner Autos bei Tests drückte. Winterkorn trat kurz darauf zurück.

Unstimmigkeiten auch bei anderen Autobauern

Später zeigten sich auch bei anderen Autobauern Unstimmigkeiten zwischen offiziellen Abgaswerten und den tatsächlichen Emissionen beim normalen Gebrauch. Der Untersuchungsausschuss soll klären, inwieweit die Bundesregierung von solchen Widersprüchen Kenntnis hatte.

Als weitere Zeugen sind unter anderem der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, und Manager von Audi und Opel geladen. Auch der frühere Kanzleramtsminister und heutige Cheflobbyist von Daimler, Eckart von Klaeden, soll sich äußern.

ul/zdh (afp)