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"Wir brauchen ein internationales Abkommen!"

Die Fragen stellte Alexej Knelz28. Juni 2006

Auf der UN-Kleinwaffenkonferenz hat Amnesty International die Kalaschnikow zum "beliebtesten Mordwerkzeug" erklärt. Der Erfinder des Sturmgewehrs Michail Kalaschnikow nimmt im Gespräch mit DW-WORLD.DE Stellung.

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Michail Kalaschnikow mit KalaschnikowBild: AP

DW-WORLD.DE: Warum hat Amnesty International (ai) ausgerechnet die Kalaschnikow zur Wurzel allen Übels erklärt?

Michail Kalaschnikow: Wahrscheinlich liegt das an der weiten Verbreitung der Kalaschnikows. In meinem Schreiben an ai und Oxfam habe ich vorgeschlagen, nicht die Herstellung und den Vertrieb der Kalaschnikows einzuschränken, sondern ein internationales Abkommen zu erzielen, das den illegalen Handel von Kleinwaffen endlich eindämmen würde.

Wie werden die Waffen von morgen aussehen? Kann man Science-Fiction-Filmen Glauben schenken?

Die Waffen der Zukunft hängen primär von den Eigenschaften der Munition ab. Wir beschäftigen uns jedoch nicht mit ihrer Entwicklung, genauso wenig wie mit der Entwicklung elektronischer Waffen.

Was halten Sie von nicht-tödlichen Waffen, also Waffen, die den Gegner vorübergehend außer Gefecht setzen, ohne ihn zu töten? Wäre ihr zukünftiger Einsatz denkbar? Oder arbeiten Sie bereits an solchen Waffen?

Solche Waffen werden bereits hergestellt und zum Zweck des Selbstschutzes an Bürger verkauft. Falls sie ihre Besitzer mitsamt Eigentum vor Verbrechern und Dieben schützen können, so ist es gut. Andererseits könnten Banditen diese Waffen ebenso verwenden. Ich jedenfalls arbeite nicht an nicht-tödlichen Waffen.