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"Wir erinnern uns"

17. Dezember 2002

- In der ungarischen Hauptstadt entsteht ein Holocaust-Museum

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Budapest, 16.12.2002, 1500 GMT, RADIO BUDAPEST, ungar.

An der Stelle der zerstörten Synagoge in der Pava Straße im 9. Budapester Bezirk wird ein Holocaust-Museum entstehen. Premierminister Peter Medgyessy, der Minister für Kultur und der Vorsitzende der Öffentlichen Stiftung für das Holocaust-Zentrum legten heute den Grundstein dazu. Katalin Dorogi zitiert aus der Ansprache des Premierministers:

(Dorogi) Für mich gibt es weder jüdische noch Roma-Themen, sagte der Premierminister in seiner Rede anlässlich der Grundsteinlegung. Dann fuhr er fort: Für mich gibt es nur ungarische Themen, denn wir teilen unsere Freude - und leider auch unsere Tragödien.

(Einblendung Medgyessy) Wer Hass predigt, zerstört die Zukunft. Wir wollen keinen Extremismus. Wir werden keine Mühe scheuen, um aus unserer Geschichte und von anderen Nationen zu lernen. Wir erinnern uns - nicht der Vergangenheit, sondern der Zukunft wegen. Für unsere Zukunft müssen wir hier und jetzt sagen: Niemals wieder! Möge dieses Museum eine Stätte sein, die uns nie vergessen lässt. Unsere Vergangenheit zu bewältigen ist unsere gemeinsame Verantwortung - ein schwieriges Unterfangen. (...)

(Dorogi) Die Absicht, ein Holocaust-Museum zu bauen, war im Dezember 1999 vom damaligen Kulturminister Jozsef Hamori bekannt gegeben worden. Die Öffentliche Stiftung, der das Museum unterstehen soll, wurde aber erst im Frühjahr registriert.

Das Museum, das im Frühjahr 2004 fertiggestellt sein soll, wird vier Aufgaben haben: es wird die Geschichte des Holocaust in Ungarn darstellen, als Gedenkstätte dienen, Dokumentations- und Forschungsstätte sowie Bildungszentrum sein. (TS)