1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Wir können nicht gegen, sondern nur mit der Natur"

14. Januar 2011
https://p.dw.com/p/QsNY
Umweltredakteurin Helle Jeppesen (Foto: DW)
Umweltredakteurin Helle JeppesenBild: DW/ Helle Jeppesen

Was früher als "grüne Revolution" gepriesen wurde, hat sich als Irrweg entpuppt. Wenn wir alle Menschen auf diesen Planeten nicht nur füttern, sondern ihnen auch eine lebenswerte Umwelt bieten wollen, müssen wir unsere Landwirtschaft neu überdenken und nicht mehr gegen, sondern mit der Natur arbeiten.

Lebensmittel sollten eigentlich Naturprodukte sein. Doch mit Natur hat Massentierhaltung, wo so viele Tiere wie möglich auf so wenig Platz und so schnell und billig wie möglich gemästet werden, gar nichts zu tun - eher mit legalisierter und subventionierter Tierquälerei.

Dann ist das ganze System krank

Wenn gleichzeitig Umwelt und Klima draufgehen, um billige Futtermittel aus Übersee an kranke Turbokühe, verseuchte Hühner und eingekerkerte Schweine zu verfüttern, ist das ganze System krank. Das gleiche gilt für die Monokulturen auf den Feldern, die mit chemischen Düngemittel und Pestiziden, also Pflanzengiften, so lange naturwidrig angebaut werden, wie die Subventionen fließen.

Die Kosten für Gesundheitsschäden, für Umweltverseuchung und für Klimaschäden müssen wir alle tragen - nicht nur unsere Generation, sondern auch viele kommende Generationen. Den kurzfristigen Profit streichen dagegen hoch subventionierte Industriebetriebe ein, die die ohnehin laxe Gesetzgebung immer wieder umgehen.

Dabei sagen uns die Agrarexperten bereits heute, dass eine andere Landwirtschaft nicht nur notwendig, sondern auch machbar ist. Lokale Produzenten für lokale Produkte, Investitionen auch in der Dritten Welt in einer nachhaltigen Landwirtschaft und vor allem auch die bessere Nutzung der Agrarprodukte, wo heute 40 Prozent durch falsche Lagerung, Überschussvernichtung und Transport verloren gehen. Fazit: Ja, wir können den Planeten ernähren, doch nicht gegen, sondern nur mit der Natur.

Autorin: Helle Jeppesen
Redaktion: Kay-Alexander Scholz

Lesen Sie auch die Gegenmeinung von Fabian Schmidt im folgenden Link!