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EM-Titel als Ziel

19. August 2009

Die deutschen Fußball-Frauen fahren mit großem Selbstbewusstsein zur Europameisterschaft nach Finnland: Als amtierender und sechsmaliger Europameister sind sie absoluter Favorit.

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Simone Laudehr im Zweikampf gegen die Norwegerin Solveig Gulbrandsen (Foto: EPA/MICHAEL REYNOLDS dpa - Bildfunk)
Und wieder heißt es: Deutschland - NorwegenBild: DPA

DIe Mannschaft hat die Titelverteidigung im Visier: "Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen Europameister werden", erklärt Bundestrainerin Silvia Neid. Und das, obwohl Deutschland eine schwere Gruppe erwischt hat: mit den Gegnern Island, Norwegen und Frankreich. Für die Bundestrainerin ist es die schwerste der drei Gruppen. "Gleich zum Auftakt gegen Norwegen spielen zu müssen, ist schon eine Herausforderung. Immerhin war das vor vier Jahren bei der EURO 2005 in England unser Endspielgegner." Dazu kämen die Französinnen, die schon seit Jahren in der Weltspitze mitmischen. Und Island werde man auch nicht unterschätzen – es habe seinen Grund, warum sie bei der Endrunde dabei sind.

Das Finale von 2005 konnte Deutschland mit 3:1 für sich entscheiden. Dennoch gilt Norwegen neben Deutschland und Schweden als Favorit – ohne Gegentreffer qualifizierten sich die beiden skandinavischen Mannschaften für die EURO - Deutschland kassierte einen Gegentreffer.

Generalprobe gelungen

In den drei letzten Testspielen der Deutschen vor der EURO sollten die drei Vorrundengegner imitiert werden – heraus sprangen zwei klare Siege gegen Russland und die Niederlande und ein enttäuschendes 0:0 gegen Japan. "Wir müssen unsere Torchancen besser nutzen, sonst können wir schon nach der Vorrunde ausscheiden", hatte die Bundestrainerin damals kritisiert. Die Generalprobe gegen Russland bestand das deutsche Team mit einem 3:1-Arbeitssieg.

Nationalspielerin Sonja Fuss will ihren 3. EM-Titel (Foto: Uwe Anspach dpa (c) dpa - Report)
Zweimal mitgespielt, zweimal die EM gewonnen: Sonja FussBild: DPA

Die EURO wird zum ersten Mal mit zwölf statt nur acht Teams ausgespielt. Die Endspielgegner müssen also sechs Partien in zwei Wochen absolvieren. Ein strammes Programm. " Wir sind gespannt, wie sich das auf die Qualität des Turniers auswirken wird", findet die deutsche Nationalspielerin Sonja Fuss: "Es ist schon eine extreme Anstrengung, alle drei Tage mindestens 90 Minuten Fußball zu spielen."

Die Abwehrspielerin vom Zweitligisten 1. FC Köln ist zwar schon zweimal Weltmeisterin geworden, aber auf ihre beiden Europameistertitel ist sie besonders stolz. Der nächste soll in diesem Jahr dazu kommen, und darauf haben sich die deutschen Fußball-Frauen seit Mitte Juni gründlich vorbereitet. Mehrere Lehrgänge und viele Trainingseinheiten standen auf dem Programm. "Ich glaube, wir trainieren sogar mehr als die Männer", sagt Sonja Fuss. "Wir haben in den letzten sieben, acht Wochen bestimmt 70 Trainingseinheiten gemacht, wenn nicht noch mehr."

22 Spielerinnen im Kader – darunter 16 Weltmeisterinnen

Bundestrainerin Silvia Neid klatscht Stürmerin Birgit Prinz ab (Foto: Marcus Brandt dpa (c) dpa - Report)
Super-Team: Bundestrainerin Neid und Top-Stürmerin PrinzBild: DPA

Die drei Gruppenspiele absolvieren die Deutschen in Finnlands drittgrößter Stadt Tampere. Insgesamt haben es 22 Spielerinnen in den Kader für Finnland geschafft, darunter sind 16 Weltmeisterinnen um Stürmerin Birgit Prinz.

Als Titelverteidiger und sechsmaliger Europameister wollen sie die Europameisterschaft unbedingt wieder gewinnen. Das war Tenor beim letzten DFB-Lehrgang in Frankfurt vor dem Abflug. "Wir haben durchweg eine gute Stimmung", verrät Sonja Fuss. "Wir sind sehr gut vorbereitet, jetzt sind alle ganz heiß darauf, dass das Turnier endlich losgeht." Dass es erfolgreich enden wird, davon ist die Verteidigerin vom Zweitligisten 1. FC Köln überzeugt: Immer, wenn sie nominiert war, holte Deutschland am Ende den Titel.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Andreas Ziemons