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Wird Piëch jetzt ganz ausgebremst?

12. März 2017

Lange galt Ferdinand Piëch als mächtigster Mann bei VW. Doch nun soll sein Stuhl im Aufsichtsrat der Porsche SE wackeln. Damit würde er seinen letzten Posten im Konzern verlieren.

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Archivbild Ferdinand Piech
Ferdinand Piëch - sind seine Tage im Aufsichtsrat der Porsche SE gezählt? Bild: Reuters/F. Bimmer

Die Familien Porsche und Piëch hätten sich darauf geeinigt, den 79-Jährigen im Zuge einer Umstrukturierung des Kontrollgremiums der Porsche SE zu entmachten und ihm sein Aufsichtsratsmandat zu entziehen, schreibt die Zeitung "Bild am Sonntag". Ferdinand Piëch, der am 17. April 80 Jahre alt wird, ist Miteigentümer von Porsche und damit auch Großaktionär von VW. Er war bis April 2015 langjähriger VW-Aufsichtsratschef. Nach einem internen Machtkampf mit dem damaligen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn trat er von fast allen Ämtern zurück, er blieb lediglich Aufsichtsrat bei der Porsche SE.

Nestbeschmutzung? 

Zuletzt sorgte Piëch bei der Aufarbeitung des VW-Dieselskandals mit Anschuldigungen für Aufsehen. Er soll Mitgliedern des Aufsichtsrats-Präsidiums wie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Betriebsratschef Bernd Osterloh und auch seinem Cousin Wolfgang Porsche vorgeworfen haben, früher als bisher bekannt über Abgas-Manipulationen in den USA Bescheid gewusst zu haben. Piëch sagte, bereits im März 2015 sei der Aufsichtsrat über den VW-Abgasskandal informiert gewesen. Dieser wies den Vorwurf scharf zurück. Wolfgang Porsche sagte zuletzt in Genf, er selbst werde in dieser Sache nichts unternehmen, Familie könne man sich nicht aussuchen.

Die Porsche SE ist eine reine Beteiligungsgesellschaft und besitzt rund 52 Prozent der Stimmrechte an VW. Der Kapitalanteil an VW liegt bei knapp 31 Prozent. Im zwölfköpfigen Aufsichtsrat sitzen alle wichtigen Vertreter der Familien Porsche und Piëch. Die sechs Arbeitnehmervertreter - darunter Osterloh, Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück und Audi-Betriebsratschef Peter Mosch - hatten Anfang Februar angekündigt, aus dem Gremium auszutreten. Deshalb steht bei der Hauptversammlung am 30. Mai in Stuttgart die komplette Neuwahl des Aufsichtsrats an.

se/rb (dpa)