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Wirtschaft in der Eurozone schrumpft

7. November 2012

Die Schuldenkrise ist noch nicht vorbei. Die Wirtschaftskraft in der Eurozone nimmt weiter ab. In ihrem Herbstgutachten hat die EU-Kommission in Brüssel den Konjunkturausblick nach unten korrigiert.

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Symbolbild Euro auf Globus (Foto: dpa)
Symbolbild Euro auf GlobusBild: picture-alliance/dpa

Europa kämpft weiter gegen die Schuldenberge. Zwar gehen die Staatsdefizite im Schnitt zurück, wie die EU-Kommission in ihrem Herbst-Konjunkturgutachten mitteilt. Aus dem Dokument geht aber deutlich hervor, dass keine Entwarnung gegeben werden kann. Euroländer wie Frankreich, Spanien, Griechenland oder Zypern bekommen ihre Defizite nicht in den Griff. Und: Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird es wohl erst 2014 wieder geben.

Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft um 0,4 Prozent schrumpfen, für das nächste Jahr wird in Brüssel eine de-facto-Stagnation von plus 0,1 Prozent angenommen. Für 2014 sieht die EU-Behörde 1,4 Prozent Wachstum vorher. Im Mai war die Kommission noch von einem Minus von 0,3 Prozent in diesem und einem deutlichen Plus von 1,0 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen. "Der kurzfristige Ausblick für die EU-Wirtschaft bleibt unsicher, doch wird für 2013 eine allmähliche Rückkehr des Wachstums erwartet, das sich 2014 weiter festigen soll", teilte die EU-Kommission mit.

Flaue Aussichten für Euroland

EU-Schwergewicht Frankreich hat große Probleme

Paris wird im kommenden Jahr beim Defizit auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung kommen und es damit nicht - wie verbindlich von der Regierung zugesagt - schaffen, die Maastrichter Grenze von drei Prozent einzuhalten. Das Euro-Schwergewicht Frankreich leidet unter fehlendem Wachstum und hoher Arbeitslosigkeit.

Defizitsünder Spanien sollte eigentlich 2014 den Grenzwert wieder einhalten - laut Kommission dürfte dies "bei einer unveränderten Politik" nicht gelingen. Erwartet werden sechs Prozent Defizit im kommenden Jahr und sogar 6,4 Prozent im übernächsten Jahr.

Die Lage in Griechenland hat sich laut der Prognose trotz neuem Rettungspaket dramatisch verschlechtert. Die Wirtschaft bricht demnach in diesem Jahr um sechs Prozent ein, statt um 4,7 Prozent wie noch im Frühjahr berechnet. Für kommendes Jahr wird noch mit einem Minus von 4,2 Prozent gerechnet, statt mit einer Rückkehr zum Nullwachstum wie noch in der Mai-Prognose.

Deutschland kann laut den Brüsseler Experten seine Rolle als Wachstumslokomotive so schnell nicht wieder übernehmen: Für dieses Jahr erwarten die Fachleute nur ein Wachstum von 0,8 Prozent. Für 2013 sieht ihr Gutachten ebenfalls ein mageres Plus von 0,8 Prozent. Ein solides Wachstum von zwei Prozent wird erst für 2014 erwartet.

Lo/kle (dpa, dapd, afpd)