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Wirtschaft stabil auf Wachstumskurs

10. September 2015

Gleich drei Forschungsinstitute haben neue Wirtschaftsprognosen vorgelegt. Für das laufende Jahr herrscht Einigkeit über das deutsche Wachstum. Doch für die Zeit danach gehen die Vorhersagen auseinander.

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Bild: picture-alliance/dpa/Sebastian Widmann

Die deutsche Wirtschaft wird ihren Aufschwung im kommenden Jahr fortsetzen. Die Wirtschaftsforscher sind sich allerdings nicht darüber einig, ob das Wachstum stärker wird, gleichbleibt oder sich sogar abschwächt. Das ist das Ergebnis der Konjunkturprognosen dreier führender Wirtschaftsforschungsinstitute, die am Donnerstag in Kiel, Halle und Essen vorgelegt wurden.

Sowohl das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) als auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle erwarten für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent in Deutschland. Die größte Zuversicht für das kommende Jahr hegt das Kieler IfW, das mit 2,1 Prozent Wachstum rechnet. Das RWI senkte hingegen seine Prognose für 2016 um einen Zehntelpunkt auf 1,8 Prozent. Noch skeptischer ist das IWH, das nur 1,7 Prozent Wachstum erwartet.

Unterschiedliche Einschätzung

Entsprechend unterschiedlich sind die Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung durch die Experten. "Deutschland befindet sich auf dem Weg zur Hochkonjunktur", heißt es beim IfW, das als einziges Institut bereits eine Vorhersage für 2017 wagte. Danach würde die deutsche Wirtschaft nochmals kräftiger um 2,3 Prozent wachsen. Die Kieler Forscher sehen sowohl den Export wie den privaten Konsum auf Expansionskurs, erwarten neue Tiefstände bei der Arbeitslosigkeit und verweisen auf den Kaufkraftgewinn durch niedrige Ölpreise.

Das IWH spricht dagegen von einem "verhaltenen Aufschwung" und erwartet, dass die Exporte an Schwung verlieren werden, auch wegen der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern. Die Ökonomen aus Halle sehen den deutschen Arbeitsmarkt zunehmend von Migranten beeinflusst. Durch die hohe Zahl von Flüchtlingen könnten dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr rund 128.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Alle drei Institute rechnen mit weiter fallender Arbeitslosigkeit und erwarten 2,7 bis 2,8 Millionen Erwerbslosen.

Risiko China

Risiken sehen die Wirtschaftsforscher vor allem durch die zunehmende Kraftlosigkeit der chinesischen Wirtschaft, wo das Risiko einer "harten Landung" gestiegen sei. "Erste Indikatoren für das dritte Quartal in China sprechen für einen erneuten Rückgang des Expansionstempos", heißt es beim RWI. Stärkere Impulse seien dagegen von den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zu erwarten, namentlich von den USA.

ul/zhd (dpa)