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Wirtschaftswunderpartner?

22. Juli 2008

Iraks Ministerpräsident Al-Maliki kommt vor allem nach Deutschland, um Investitionen der Wirtschaft für den Wiederaufbau seines Landes einzuwerben. Die Industrie erwartet lukrative Geschäfte.

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Vor allem die Öl-Industrie benötigt InvestitionenBild: picture-alliance / dpa

In den 1960er und 1970er Jahren war Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner für den Irak. Daher verwundert es nicht, dass der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki diese Beziehungen erst kürzlich betonte: "Wir haben ein Land aufzubauen und die Deutschen sind berühmt für gutes und effizientes Arbeiten", sagte der Regierungschef. Seine Regierung will mehr deutsche Investoren in das Zweistromland holen.

Zweistelliges Wachstum

In der Tat: Es locken lukrative Geschäfte. Der Irak verfügt über die drittgrößten Öl- und die fünftgrößten Gasvorkommen der Welt. Möglicherweise, so wird von der irakischen Regierung gern ergänzt, seien die Ölvorkommen größer als die des weltgrößten Ölförderers Saudi-Arabien. In Zeiten, in denen der Ölpreis von Rekordhoch zu Rekordhoch klettert, klingt das für die deutsche Industrie verheißungsvoll. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) siehte glänzende Perspektiven für die deutsche Wirtschaft. Man erwartet sogar schon in den nächsten Jahren zweistellige Wachstumsraten beim deutschen Export in den Irak.

Allerdings ist die Sicherheitslage auch weiterhin das größte Hemmnis für die wirtschaftlichen Beziehungen. Viele Firmen seien von Jordanien aus aktiv und arbeiteten mit Partnern im Irak zusammen.

Wirtschaftsminister Glos im Irak
Nuri al-Maliki mit Minister Michael Glos in BagdadBild: AP

Das Interesse der deutschen Unternehmen am potenziellen Energieriesen und Wachstumsmarkt ist groß. Der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Bagdad Mitte Juli könnte als Initialzündung gewirkt haben und den Warenaustausch zwischen beiden Ländern wieder in Gang bringen. Das Handelsvolumen von knapp 400 Millionen Euro Ende 2007 bleibt weiterhin hinter den Erwartungen.

Immenser Bedarf

Der Bedarf allerdings an Investitionen in der irakischen Energiewirtschaft ist immens. Erst vor kurzem hat das irakische Ölministerium Ausschreibungen für einige vielversprechende Öl- und Gastfelder bekannt gegeben. Aber neben der Energiewirtschaft gibt es noch andere Bereiche, in denen deutsche Firmen gute Geschäfte wittern: Verkehr und Transport, beispielsweise und auch Baustoffe wie Zement und Stahl, Kraftwerksbau und Stromnetze, landwirtschaftliche und industrielle Maschinen gehören dazu. (loh)

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