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WM-Fußbälle in der Schusslinie

28. Januar 2005
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Nach der Kritik am Ticketverkauf für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 geraten jetzt auch die Fußbälle in die Schusslinie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Organisation Transfair Deutschland riefen die FIFA auf, bei allen WM-Spielen ausschließlich Fußbälle aus fairem Handel einzusetzen. "Wenn man an die Arbeitsbedingungen denkt, unter denen Profi-Fußbälle häufig hergestellt werden, kann einem die Lust am Fußball vergehen," sagte vzbv-Vorstand Edda Müller. In einem Brief an FIFA-Chef Sepp Blatter riefen Müller und Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath den Weltfußballverband dazu auf, Sponsoring-Partner Adidas-Salomon zu verpflichten, bei der WM 2006 ausschließlich solche Bälle einzusetzen, "die den Transfair-Standards für faire Produktions- und Handelsbedingungen entsprechen". Zwar habe sich Adidas-Salomon in einem eigenen Codex dazu verpflichtet, nur mit solchen Zulieferern zusammenzuarbeiten, "die ihre Mitarbeiter in Bezug auf Löhne, Sozialleistungen und Arbeitsbedingungen fair und gesetzeskonform behandeln". Der faire Handel setze jedoch höhere Standards: "Langfristigkeit, Vorfinanzierung, Stärkung der Angestellten und eine Sozialprämie sind die Säulen einer nachhaltigen Entwicklung in den Nähzentren," sagte Transfair-Geschäftsführer Overath. Nach Angaben von Transfair und der vzbv kommen 70 Prozent aller handgenähten Fußbälle des Weltmarktes aus Pakistan, wo sie häufig unter miserablen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Allerdings gebe es seit einiger Zeit auch Initiativen, um die Lebensbedingungen der von der Fußballproduktion abhängigen Menschen zu verbessern. So sind auch in Deutschland Bälle erhältlich, die mit dem Transfair-Siegel ausgezeichnet sind.