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Wo der Rhein am schönsten ist

Ruinen, Reben, Rheinromantik - wen bei diesen Stichworten die Sehnsucht packt, der sollte rasch die Wanderstiefel schnüren. Auf geht's zum Rheinsteig, dem neuen Wanderweg zwischen Bonn und Wiesbaden.

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Wandern durch die Weinberge am RheinBild: dpa Zentralbild

Wanderer können künftig vom Bonner Hauptbahnhof bis zum Biebricher Schloss in Wiesbaden am Rhein entlang laufen und dabei kräftig ins Schwitzen geraten. An einem normalen Wandertag mit 20 bis 30 Kilometern sind 1000 Höhenmeter möglich.

Loreley am Rhein
Blick auf das MittelrheintalBild: AP

Prädikat "Premiumwanderweg"

Dabei ist die neue rechtsrheinische Route, die Siebengebirge, Mittelrheintal und Rheingau verbindet, nicht irgendein beliebiges Wegenetz im Reigen der gut 80 gekennzeichneten überregionalen Wanderrouten Deutschlands. Er firmiert unter dem Prädikat "Premiumwanderweg", denn Beschilderung, Zustand der Wege, Engmaschigkeit und vor allem die Vielfalt von Natur und Kultur gilt unter Experten als einzigartig.

Burgen, Schlösser, Festungen

Doch nicht nur wegen seiner beachtlichen Länge von 320 Kilometern rangiert der Rheinsteig ganz vorne. Die 900 Wegweiser mit dem blau-weißen Logo, einem stilisierten Rheinlauf, weisen Wandervögel auf die Entfernung zum nächsten Bahnhof, Schiffsanleger oder Weinlokal hin, laden aber auch ein zum Abschweifen zu einer der vielen Sehenswürdigkeiten. Denn allein im Oberen Mittelrheintal - seit 2003 UNESCO-Welterbe - zwischen Bingen und Koblenz finden sich 40 Burgen, Schlösser und Festungen.

Schwestern der Abtei St.Hildegard bei der Weinlese
Weinernte bei den Schwestern der Abtei St. Hildegard in EibingenBild: dpa - Bildfunk

Besuch bei Hildegard von Bingen

Reich ist auch die Fülle kirchlicher Baudenkmäler entlang des Rheinsteigs. Gleich zum Auftakt kann man die romanisch-gotische Münsterbasilika in Bonn besichtigen, und jenseits des Rheins erwartet den Wanderer die 1149 erbaute Schwarzrheindorfer Doppelkirche mit ihrem ungewöhnlichen zweistöckigen Sakralraum. Einige Flusskilometer stromaufwärts findet sich die Klosterruine der früheren Zisterzienserabtei Heisterbach von 1189. Heute leben Schwestern vom Orden der Cellitinnen auf dem Anwesen im Siebengebirge. Nah am Wasser ist dagegen das Franziskanerkloster Kamp-Bornhofen gebaut. Und wer auf den Spuren der Heiligen Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) wandeln will, kommt um einen Besuch im Kloster Eibingen bei Rüdesheim nicht herum.

"Schatzkammer" der hessischen Staatsweingüter

Das idyllisch in einem Winkel des Rheingaus gelegene Franziskanerkloster Marienthal zwischen Geisenheim und Presberg ist eines der ältesten Wallfahrtsorte Deutschlands. "Wallfahrten" ganz anderer Art bietet das weltberühmte Kloster Eberbach. Mönche sah man dort zuletzt bei der Verfilmung von Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose", doch das Abteimuseum und die "Schatzkammer" der hessischen Staatsweingüter mit Weinen ab dem Jahrgang 1806 rechtfertigen eine längere Rast. (KNA/pg)