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Wolff: Halswirbelbruch bei Wehrlein

7. April 2017

Der deutsche Formel-1-Fahrer Pascal Wehrlein hat sich beim Crash im Januar schlimmer verletzt als bisher bekannt war. Die fahrtüchtigen Piloten in Shanghai können derzeit ebenfalls nicht fahren - wegen schlechter Sicht

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Deutscher Formel 1-Fahrer Pascal Wehrlein
Bild: picture-alliance/dpa/S. Suki

"Pascal hat sich bei dem Unfall Wirbel im Halswirbelbereich gestaucht und gebrochen. Er hat Glück gehabt, dass es nicht zu einer weitreichenderen Verletzung gekommen ist", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff heute dem TV-Sender RTL. Wie schwerwiegend der Unfall war, wurde bisher nicht offiziell kommuniziert.

Der DTM-Champion von 2015 war bei dem Spaßrennen in Miami Anfang des Jahres mit seinem Auto gegen die Streckenbegrenzung gekracht und musste - so die offizielle Version -  anschließend auf Anraten der Ärzte wochenlang sein Training einschränken, um den lädierten Rücken zu schonen. Für die Abschlusstests und auch für den Start beim ersten Saisonrennen in Australien erteilten die Ärzte jedoch Grünes Licht. Doch nach den ersten Trainingsrunden in Melbourne musste Wehrlein aufgeben.

Nun erklärte Wolff, Wehrlein habe sich viele Wochen "kaum rühren können und in einem Korsett verbracht. Über diese Zeit hat er nicht trainieren können und diese Kraft ist ihm ausgegangen", sagte Wolff. Er versicherte aber, dass Wehrlein beim Rennen
in Bahrain am 16. April wieder im Einsatz sein werde. Wolff glaubt nicht, dass Wehrlein-Ersatz Antonio Giovinazzi den Deutschen wegen der Verletzungsfolgen als Stammpilot bei Sauber
ablösen könnte. Die Sauber-Führung stehe "voll hinter Pascal". Wehrlein werde zurückkommen und zeigen, dass er gegenüber Giovinazzi "noch eins drauflege" könne, sagte Wolff.

Rettungshubschrauber hätte nicht landen können

China Formel 1 in Shanghai, Training im Nebel | Valtteri Bottas, Mercedes
Schlechte (Aus)Sicht: Training zum Großen Preis von ShanghaiBild: Reuters/A. Song

Unterdessen sind auch die fahrtüchtigen Piloten beim Großen Preis von Shanghai zum Pausieren gezwungen. Dichter Nebel über Shanghai hat die Formel-1-Piloten zur Ultra-Kurzzeitarbeit verdammt und zur Absage des zweiten Freien Trainings zum Grand Prix von China geführt. Die widrigen Wetterbedingungen erlaubten es dem Rettungshubschrauber bei stark eingeschränkter Sicht nicht, im Notfall am nahe gelegenen Krankenhaus zu landen. Dies ist aber eine Voraussetzung, damit die Autos überhaupt auf den Kurs fahren dürfen.

Um einer potenziellen Absage des zweiten Saisonrennens am Sonntag zu entgehen, diskutierten die Rennställe mit dem Motorsport-Weltverband FIA sogar eine mögliche Vorverlegung des Grand Prix auf Samstag, wenn eigentlich das Abschlusstraining und die Qualifikation vorgesehen sind. Rennleiter Charlie Whiting hält aber an dem geplanten Renntag fest, da am Sonntag im Gegensatz zum widrigen Freitag noch Wind erwartet wird.

Bitter für die Fans

"Es ist sehr, sehr schade, was heute passiert ist, vor allem für die Leute, die an der Strecke waren, um zuzuschaue", meinte Ferrari-Star Vettel. "Wir sind nur einmal im Jahr in China, und die Fans hier sind immer hellauf begeistert. Für die ist es bitter, wenn keiner fährt." Nur knapp 22 Minuten Motorsport bekamen die Zuschauer auf dem Shanghai International Circuit geboten. Und das auch nur im ersten Freien Training. Knapp 13 Minuten vor Ende entschied dann die Rennleitung, die zunächst auf unbestimmte Zeit verschobene 90-minütige zweite Einheit komplett abzusagen.

Dass eine komplette Formel-1-Einheit ausfällt, ist kein Novum. Der letzte Fall datiert vom Oktober 2015. Beim Großen Preis der USA in Austin sorgten die Ausläufer des Hurrikans Patricia dafür, dass ein Training nicht stattfinden konnte. Die Rennställe müssen nun so oder so ihr Programm umstellen. In Shanghai soll es zumindest am Samstag weitgehend trocken sein.

sw/ (dpa, sid)