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Wolfgang Gerke: Verluste deutscher Großbanken auf Vielzahl an Geschäftsfeldern zurückzuführen

19. Februar 2004

Finanzwissenschaftler der Uni Erlangen im Interview mit DW-TV

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Wolfgang Gerke, hier in der Sendung "Made in Germany" auf DW-TVBild: DW


"Die deutschen Banken sind selbst daran schuld, dass ihre Ergebnisse nicht so stimmen, wie das bei den britischen Banken der Fall ist. Sie versuchen hier, alle Geschäfte zu machen und auch mit allen Kunden. Das kann nicht gut gehen." Das sagte Wolfgang Gerke, Finanzwissenschaftler an der Universität Erlangen, in einem Interview mit DW-TV.

Mit Blick auf das am Donnerstag vorgelegte Ergebnis der Royal Bank of Scotland, die einen Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro ausgewiesen hatte, sowie auf die Commerzbank, die am Mittwoch einen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr von 2,3 Milliarden Euro gemeldet hatte, erklärte der Finanzexperte, die Institute müssten sich auf die Felder konzentrieren, wo wirklich Geld verdient werde. Wahrscheinlich, so Gerke weiter, "passiert das erst, wenn wir Fusionen bekommen".


Nicht jede Bank solle versuchen, gleichzeitig den Kunden auf der Straße zu bedienen, Investmentbanking zu betreiben und an jedem Ort ansässig zu sein. Wichtiger sei, "die Felder zu bedienen, wo man zu den Besten gehört". Diese Lektion hätten die Commerzbank oder die Hypovereinsbank "noch nicht gelernt". Es gebe aber auch Banken in Deutschland, die gut verdienen. Gerke nannte als Beispiele die Postbank, die DIBA und die Citibank.

19. Februar 2004
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