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Wolfsburg holt Remis

Olivia Gerstenberger9. April 2016

Madrid-Bezwinger VfL Wolfsburg spielt im Bundesliga-Alltag unentschieden und bangt um die Europapokal-Teilnahme. Im Abstiegskampf bleibt es spannend. Wichtige Siege fahren Hoffenheim, Augsburg und Ingolstadt ein.

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Die Wolfsburger Luiz Gustavo (l), Josuha Guilavogui (3.v.l), Bruno Henrique und der Mainzer Henrique Sereno (2.v.l) kämpfen um den Ball. (Foto: Peter Steffen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P.Steffen

Nur drei Tage nach dem Champions-League-Coup über Real Madrid ist der VfL Wolfsburg in der Liga wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nach dem 1:1 (0:0) gegen den Konkurrenten FSV Mainz 05 bleibt der VfL auf Rang acht, der nicht zur Teilnahme am Europapokal berechtigt. André Schürrle brachte den VfL mit einem schönen Treffer in der 52. Minute in Front, doch der eingewechselte Jairo glich in der 66. Minute für Mainz aus. In der Nachspielzeit kassierte zu allem Überfluss auch noch VfL-Abwehrspieler Dante die Gelb-Rote Karte. Mainz, das sich über einen verdienten Punktgewinn freuen darf, wahrte auf Platz sechs den Vorsprung von sechs Zählern auf Wolfsburg mit nun 39 Punkten. VfL- Trainer Dieter Hecking haderte mit seiner Mannschaft: "Wir müssen beim 1:1 besser verteidigen. Wir müssen zulegen, uns cleverer verhalten in solchen Situationen." Sein Pendant Martin Schmidt hatte indes nur Lob für sein Team: "Wir haben eine Topleistung gezeigt. Wir hatten eine Mehrzahl an Chancen, eigentlich wäre ein Tick mehr drin gewesen."

Dramatik im Abstiegskampf

Im Tabellenkeller wird es dagegen immer spannender - und Siege in direkten Duellen sind in dieser Situation wichtiger als andere. Auch wenn es am Ende nur drei Punkte dafür gab, wog der 2:0 (0:0)-Erfolg der TSG Hoffenheim bei Eintracht Frankfurt so viel wie sechs - der Konkurrent hat ja keinen geholt. Damit holte das Team unter dem jüngsten Trainer der Bundesliga, Julian Nagelsmann, den zehnten von möglichen zwölf Punkten. Die Tore fielen erst in der zweiten Halbzeit: Nadiem Amiri war in der 62. Minute erfolgreich, für den 2:0-Endstand sorgte Mark Uth in der Schlussminute. "Wir waren nicht zwei Tore besser - aber sind trotzdem glücklich, hier gewonnen zu haben", resümierte Nagelsmann. Hoffenheim hat nun drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz herausgespielt, Frankfurt bleibt Tabellenvorletzter.

Hoffenheimer Spieler jubeln (Foto: picture-alliance/dpa/A. Dedert)
Wichtiger Sieg: Hoffenheim gewinnt schon wiederBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Ebenfalls drei und gefühlt sechs wichtige Punkte im Abstiegskampf konnte der FC Augsburg einfahren. Trotz Überlegenheit der Gastgeber gewannen die bayerischen Schwaben beim SV Werder Bremen mit 2:1 (0:1) und feierten erstmals nach sieben Partien wieder einen Sieg. Die Treffer für den FCA steuerten Alfred Finnbogason (53.) und der eingewechselte Jeon-Ho Hong (87.) bei. Florian Grillitsch hatte zuvor die Führung für Werder erzielt (43.). Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Werders Trainer Viktor Skripnik: "Meine Mannschaft sitzt tief niedergeschlagen in der Kabine, und auch ich fühle eine Riesenenttäuschung. Natürlich ist unsere Situation nach dieser Niederlage nicht besser geworden. Uns hat einfach das zweite Tor gefehlt. Nach dem Ausgleich hatten wir dann nicht mehr die spielerischen Mittel, um noch einmal zurückzukommen." Bremen rutscht damit auf den Relegationsplatz ab, Augsburg steht mit zwei Punkten mehr auf dem Konto knapp darüber.

Für einen Paukenschlag sorgte der FC Ingolstadt: Mit 1:0 (0:0) bezwang der Aufsteiger den Champions-League-Aspiranten Borussia Mönchengladbach und darf mit nun 39 Punkten auf dem Konto beinahe schon den Klassenerhalt feiern. Torjäger Moritz Hartmann sorgte mit seinem Treffer kurz vor dem Schlusspfiff (88.) für grenzenlosen Jubel auf den Rängen und bei seinem Trainer Ralph Hasenhüttl: "Wir haben ein überragendes Spiel gemacht. Vieles hat perfekt funktioniert. Wir haben versucht, den Gegner zu pressen, haben darüber hinaus aber auch Fußball gespielt. Das ist die größte Entwicklung bei uns. Einen Gegner wie Gladbach so zu bespielen, ist unglaublich. Die Mannschaft hat sich zwei freie Tage verdient. Mit 39 Punkten werden wir nicht klar absteigen." Gladbach konnte seine besten Chancen durch André Hahn zu Beginn und Ende der Partie nicht nutzen, zeigte auswärts zum wiederholten Mal Schwächen und musste sich am Ende verdient geschlagen geben.

Darmstadt ärgert den HSV

Abgebrüht trat auch der zweite Aufsteiger auf: Der SV Darmstadt holte ebenfalls drei wichtige Zähler und gewann beim Hamburger SV mit 2:1 (1:0). Aytac Sulu (38.) und Jerome Gondorf (54.) besorgten die Tore für Darmstadt. Lewis Holtby gelang in der Nachspielzeit nur noch der Anschlusstreffer. Der HSV hatte den Klassenerhalt mit einem Heimsieg eigentlich schon so gut wie klarmachen wollen, nun darf sich auch Darmstadt mit dem Gedanken an eine weitere Saison im Fußball-Oberhaus anfreunden, weiß auch Trainer Dirk Schuster: "Der HSV hätte mit einem Sieg wohl endgültig das Abstiegsgespenst vertreiben können. Da hatten wir ein bisschen was dagegen. Ich bin absolut stolz auf die Mannschaft."

Eigentor Georg Niedermeier (Foto: Getty Images/Bongarts/M. Hangst)
Ein Eigentor von Georg Niedermeier leitet die Niederlage einBild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst

Für den VfB Stuttgart lief es beim 1:3 (0:1) gegen den FC Bayern München besonders bitter, denn ein Eigentor durch Georg Niedermeier (31.) leitete die Niederlage ein. David Alaba (52.) und Douglas Costa (89.) machten den 24. Saisonsieg des Spitzenreiters perfekt. Daran änderte auch der sehenswerte Anschlusstreffer von Daniel Didavi (67.) nichts mehr: Er traf im Sitzen. Bayern-Trainer Pep Guardiola gab sich kritisch: "Wir hatten viele Probleme, gut anzugreifen, haben zu oft Foul gespielt und so Freistöße und Ecken zugelassen. Damit haben wir es für uns selbst kompliziert gemacht."

Derbyfieber am Sonntag

Am Freitagabend hatte Hannover 96 ein 2:2 bei Hertha BSC geholt. Den 29. Spieltag beschließen am Sonntag die beiden Derbys zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund (15:30 Uhr) sowie zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen (17:30 Uhr).

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