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Wolfsburg und Hamburg weiter

Benjamin Wüst4. Dezember 2008

Nachdem Schalke und Berlin verloren und um das Weiterkommen zittern müssen, stehen Hamburg und Wolfsburg in der nächsten Runde. Stuttgart hatte spielfrei und bekam Schützenhilfe.

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Eine Runde weiter: Hamburg und David Jarolim (links)Bild: AP

Ein Punkt musste her, um den Einzug in die Zwischenrunde perfekt zu machen. Das war die Vorgabe für den VfL Wolfsburg vor seinem dritten Auftritt im UEFA-Cup gegen den englischen Vertreter FC Portsmouth. Schnell wurde klar: Die "Wölfe" hatten es nicht auf ein 0:0 abgesehen. Sie spielten von Beginn an frech nach vorn. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: Bereits nach drei Minuten erzielte Edin Dzeko die 1:0-Führung.

Vier Tore in 23 Minuten

Fußball UEFA Wolfsburg Portsmouth
Traf zum 1:0: Wolfsburg's Edin Dzeko (links)Bild: AP

In einem flotten Spiel konterten die Engländer zweimal blitzschnell und drehten die Partie. Nach einer Viertelstunde stand es plötzlich 1:2. Die Gastgeber reagierten keinesfalls geschockt und glichen durch Christian Gentner nach 23 gespielten Minuten aus. Vier Tore in 23 Minuten. Ein tolles Spiel für die Zuschauer. In der zweiten Hälfte ließ es die Mannschaft von Felix Magath dann aber ruhiger und vor allem wesentlich defensiver angehen. Die Maßgabe: Auf keinen Fall durch einen neuerlichen Konter in Rückstand geraten. Am Ende ging der Plan auf. Der englische Nationalkeeper David James zeigte einmal mehr, dass er große Schwächen hat. Er spielte Zvjezdan Misimovic den Ball direkt in die Füße, sodass dieser nur noch ins leere Tor einschieben musste – 3:2.

Der Sieg war perfekt. "Ich bin natürlich zufrieden, dass wir auch das dritte Spiel gewonnen haben. Wir haben gut gespielt, zumindest nach vorne. Was wir am Anfang in der Abwehr gemacht haben, hat mir allerdings nicht so gut gefallen," analysierte Felix Magath. Am Ende hätte der Erfolg auch noch höher ausfallen können, aber Misimovic verschoss den Elfmeter, den Dzeko rausgeholt hatte. Wolfsburg hat den Sprung in die Zwischenrunde perfekt gemacht und geht als Tabellenführer in das letzte Spiel gegen den AC Mailand.

Hamburg siegt im Schongang

UEFA Spielszene Hamburg gegen Prag
Zweikampfstark: Hamburg's David Jarolim (links)Bild: AP

Schon mächtig unter Druck stand der Hamburger SV vor der Partie bei Sparta Prag. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Ajax Amsterdam musste der HSV in Tschechien punkten, um das Überstehen der Gruppenphase nicht zu gefährden. Die Hamburger waren über die gesamten 90 Minuten das tonangebende Team - ohne dabei zu glänzen. Stürmer Ivica Olic war es, der nach einer halben Stunde eine der wenigen Torchancen zur Führung nutzte. Die Mannschaft von Trainer Martin Jol spielte diszipliniert und begnügte sich im zweiten Durchgang damit, das Ergebnis gegen schwache Prager zu verwalten. Kurz vor dem Schlusspfiff gelang dem HSV sogar noch das 2:0. David Jarolim war nur durch eine Notbremse zu stoppen, Mladen Petric verwandelte den fälligen Elfmeter.

Da Aston Villa überraschend sein Heimspiel gegen MSK Zilina verlor, erwartet der Hamburger SV die Engländer im letzten Spiel nun als Spitzenreiter der Gruppe. Den Einzug in die K.o.-Runde hat der HSV bereits geschafft.

Schalke vor dem Aus

Die krisengeplagten Schalker wurden beim FC Twente Enschede schon nach zwei Minuten eiskalt erwischt. Nach einem Freistoß konnte Torwart Manuel Neuer den Ball nicht festhalten und schon gingen die Niederländer 1:0 in Führung. Kurz vor der Pause hatte Heiko Westermann die große Chance zum Ausgleich, traf aber nur den Innenpfosten. Kurz nach dem Seitenwechsel kassierten die Königsblauen dann das 0:2 – die Partie war entschieden. Erst spät – zu spät – traf Gerald Asamoah für Schalke. Die fünfte Niederlage in den letzten sechs Spielen verschärft die Krise bei den Gelsenkirchenern, von denen insgesamt viel zu wenig kam.

Bundesliga Fred Rutten Schalke Trainer
Unter Druck: Schalke-Trainer Fred RuttenBild: AP

"Wir haben es nun nicht mehr selbst in der Hand", sagte Fred Rutten, der im letzten Jahr noch Trainer in Enschede war. "Es ist nicht einfach, das zu verarbeiten. Wir können uns da nur rauskämpfen. Das hat die Mannschaft heute mit Leidenschaft versucht, aber uns fehlte auch das Glück." Schalke hat am letzten Spieltag in der kommenden Woche spielfrei und muss daher auf dem Sofa zittern. Gewinnen Santander oder Paris ihr Heimspiel, ist Schalke ausgeschieden.

Auch die Hertha muss zittern

In der ersten Halbzeit konnte sich Hertha BSC Berlin bei seinem Torhüter Jaroslav Drobny bedanken, dass es gegen das von Michael Skibbe trainierte Team von Galatasaray Istanbul noch keinen Rückstand zu bedauern gab. Vor 65.000 Zuschauern im Olympiastadion, etwa 40.000 von ihnen waren Türken, kam die Hertha erst im zweiten Durchgang besser ins Spiel, nutzte aber ihre Chancen nicht.

Nach einer guten Stunde fiel dann die Entscheidung: Hertha-Verteidiger Steve von Bergen sprang eine Flanke an den Arm, der Schiedsrichter entschied sofort – Elfmeter. Die Türken gingen 1:0 in Führung und ließen sich den Sieg, trotz der einen oder anderen Hertha-Chance in der Schlussphase, nicht mehr nehmen.

Im zweiten Spiel der Gruppe B besiegt Charkow aus der Ukraine Piräus mit 1:0. Jetzt können die Berliner nur noch mit einem Sieg im abschließenden Gruppenspiel bei Olympiakos Piräus die nächste Runde des UEFA-Cups erreichen.

Stuttgart verbessert spielfrei die Ausgangslage

In der Gruppe C hatte der VfB Stuttgart spielfrei. Durch die Siege des FC Sevilla gegen Partizan Belgrad und von Standard Lüttich gegen Sampdoria Genua behielten die Schwaben aber eine gute Ausgangsposition. Im abschließenden Heimspiel gegen Lüttich könnte der VfB bei ausreichender Schützenhilfe sogar mit einer Niederlage noch weiterkommen.