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Wulff hofft auf glimpflichen Ausgang

8. Januar 2012

Bundespräsident Christian Wulff setzt darauf, die Affäre um seinen umstrittenen Privatkredit unbeschadet zu überstehen. Nach einem Zeitungsbericht sagte er vor Mitabeitern: "In einem Jahr ist das alles vergessen."

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Bundespräsident Wulf trifft Sternsinger (Fotot: Reuter)
Wulffs erster offizieller Termin 2012: Treffen mit Sternsingern am 7. JanuarBild: Reuters

Das Staatsoberhaupt, so die Zeitung "Bild am Sonntag" weiter, habe versichert, er wolle bis 2015 einen guten Job machen und sei zuversichtlich, "dass dieses Stahlgewitter bald vorbei ist". Wulff habe betont, er wolle dem Amt des Bundespräsidenten den zweiten Rücktritt nach Horst Köhlers Abgang im Mai 2010 ersparen.

Der Springer-Verlag bestätigte am Samstag, dass Wulff vor der Berichterstattung der "Bild"-Zeitung über seinen Hauskauf-Kredit bei Konzernchef Mathias Döpfner nicht nur telefonisch interveniert, sondern auch gedroht habe. Nach Informationen des Magazins "Der Spiegel" hat der Bundespräsident den Springer-Chef telefonisch nicht direkt erreicht und deshalb eine Nachricht auf Döpfners Handy-Mailbox hinterlassen. Es sei die Rede von einer "Bild"-Kampagne und ungerechtfertigter Skandalisierung gwesen, schreibt das Magazin unter Berufung auf Angaben aus dem Springer-Verlag, in dem "Bild" und "Bild am Sonntag" erscheinen.

Wütender Präsident am Telefon

Döpfner habe Wulff zurückgerufen und einen aufgebrachten Präsidenten am Telefon gehabt, zitiert der "Spiegel" aus Verlagskreisen weiter. Wulff sei sehr deutlich geworden: Wenn der Artikel über seinen Privatkredit zur Hausfinanzierung erscheine, dann bedeute das Krieg zwischen dem Präsidialamt und Springer bis zum Ende seiner Amtszeit.

Gleichzeitig melden "Spiegel" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" übereinstimmend, dass Wulff in seinem Anruf bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann am 12. Dezember 2011 wie von ihm dargestellt, um eine Verschiebung des Berichts über die Finanzierung seines Privathauses gebeten habe. Allerdings hätten Drohungen gegen den Springer-Verlag in dem Anruf bei weitem überwogen, schreibt die FAS. "Bild" hatte am 13. Dezember erstmals über Wulffs umstrittenen Privatkredit berichtet und damit die Affäre ins Rollen gebracht.

wl/haz (rtr/dpa/dapd/afp)