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Wunsch nach Frieden bestimmt Osterfest

21. April 2014

Milliarden Christen auf der ganzen Welt haben am Sonntag Ostern gefeiert, das Fest der Auferstehung Jesu. Der Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit bestimmte die Predigten der Kirchenführer.

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Papst Franziskus erteilt den Ostersegen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Vor rund 150.000 Pilgern und Touristen erteilte Papst Franziskus in Rom den traditionellen Ostersegen "Urbi et orbi" - Der Stadt und dem Erdkreis - (Artikelbild). Während der Ostermesse auf dem Petersplatz im Vatikan rief das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche eindringlich zum Frieden in aktuellen Konfliktregionen auf.

In der Ukraine müssten alle Beteiligten "jede Anstrengung unternehmen, um Gewalt zu verhindern", forderte der Papst. Die internationale Gemeinschaft müsse diese Bestrebungen unterstützen. Die Zukunft des Landes könne nur im "Geist der Einheit und des Dialogs" gestaltet werden. An die Bürgerkriegsparteien in Syrien appellierte Franziskus, den Mut zu Friedensverhandlungen aufzubringen und Hilfe für die unzähligen Opfer sicherzustellen.

"Flüchtlingen helfen"

Ein Ende der Gewalt forderte der Papst auch im Irak, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik. Ebenso müssten die "grausamen terroristischen Attentate" der islamistischen Sekte Boko Haram in Nigeria ein Ende haben. Zugleich prangerte der 77-jährige Franziskus Hunger und "ungeheure Verschwendung" an und rief die Menschen auf, Flüchtlingen zu helfen. Auch katholische und evangelische Bischöfe in Deutschland appellierten in ihren Osterpredigten an die Gläubigen, sich für Frieden einzusetzen und Flüchtlinge zu unterstützen.

Zusammenstöße in Jerusalem

In Jerusalem überschatteten gewaltsame Zwischenfälle die Osterfeierlichkeiten, an denen Zehntausende teilnahmen. Auf dem Tempelberg in der Altstadt kam es zu Zusammenstößen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern. Dabei wurden nach Polizeiangaben zwei Beamte verletzt und 16 palästinensische Steinewerfer festgenommen. In der nahe gelegenen Grabeskirche zelebrierte der lateinische Patriarch Fuad Twal die Messe. In seiner Predigt erinnerte Twal an die Verfolgung der Christen im Nahen Osten, die Entweihung heiliger Stätten und die Emigration christlicher Familien.

Schon in der Osternacht hatte es Handgemenge zwischen palästinensischen Christen und israelischer Polizei gegeben. Fünf palästinensische Jugendliche wurden festgenommen. Der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Robert Serry, kritisierte das Verhalten der Polizei. Sie habe den Gläubigen den Zugang zur Grabeskirche verweigert. Der Papst, der die Region Ende Mai besuchen will, würdigte in seiner Osterpredigt die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern.

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an den Kern des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Das Osterfest ist daher ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. Trotz unterschiedlicher Kalender fielen in diesem Jahr die Ostertermine der orthodoxen Kirchen mit denen der katholischen und der protestantischen Konfessionen zusammen.

wl/sti (dpa, afp, rtr, kna, epd)