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Xi reist zuerst nach Moskau

22. März 2013

Der erste Auslandsbesuch von Chinas neuem Präsidenten führt nach Russland. Beide Seiten betonen ihre strategische Partnerschaft. Doch so harmonisch wie die Machthaber tun, sind die Beziehungen in Wirklichkeit gar nicht.

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Chinas Präsident Xi Jinping bei Ankunft in Moskau (foto:REUTERS)
Bild: Reuters

Ein deutliches Signal und eine große Geste: Der neue starke Mann Chinas, Staatschef Xi Jinping, hat für seine erste Auslandsreise als Präsident Moskau als Ziel gewählt. Im Kreml wird er an diesem Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin vor allem über eine Stärkung des bilateralen Handels und den Ausbau der Energieexporte nach China sprechen.

Seit Jahren verhandeln die beiden Länder über einen Gasdeal. Der stellvertretende chinesische Außenminister Cheng Daqing sagte diese Woche, die Unterzeichnung eines Vertrages stehe kurz bevor. Erwartet wurde, dass Russland zusagt, mit erhöhter Priorität eine Gaspipeline nach China zu bauen, um die Belieferung über den Landweg zu beginnen. Ein Sprecher Putins dämpfte aber zu große Hoffnungen und ließ durchblicken, dass für den Besuch Xis "noch keine fertigen Dokumente" bereitlägen.

Die Geschäfte blühen 

China ist Russlands größter Handelspartner. Im vergangenen Jahr stieg das Handelsvolumen um 11,2 Prozent auf 88 Milliarden Dollar (68 Milliarden Euro). Überdies hat Peking Interesse an russischen Su-35 Kampfflugzeugen und anderen Waffensystemen bekundet.

In die gegenseitigen Freundschaftsbekundungen haben sich immer wieder auch Zweifel gemischt. Westliche Beobachter sprechen eher von einer Zweckgemeinschaft denn von wahrer Partnerschaft. In Moskau wird Chinas Aufstieg zur Wirtschaftsmacht Nummer Zwei mit Respekt, Neid und Argwohn verfolgt. Die geplante Zusammenarbeit im Fernen Osten kommt nicht so recht voran. Konfliktstoff bietet auch der wachsende chinesische Einfluss in den Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien.  

Xi bleibt bis Sonntag in Russland und reist anschließend nach Tansania weiter, Chinas ältestem Verbündeten in Afrika. Von dort aus besucht er schließlich Südafrika und den Kongo.

SC/uh (AP, rtr, afpe, dpa)