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Politik

10.000 Mitarbeiter gegen verbotene Inhalte

5. Dezember 2017

Nach massiver Kritik und politischem Druck will Googles Videoplattform YouTube härter gegen Gewalt und Extremismus vorgehen. Mensch und Maschine sollen strafbare Inhalte schneller und effektiver löschen.

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YouTube Gewalt Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa/N. Armer

ÝouTube-Chefin Susan Wojcicki kündigte an, die Zahl der Personen, die Inhalte prüfen, im kommenden Jahr auf 10.000 zu erhöhen. Darüber hinaus soll Googles Expertise bei künstlicher Intelligenz verstärkt zum Einsatz kommen: Das maschinelle Lernen helfe menschlichen Prüfern, fast fünf Mal mehr Videos zu entfernen, sagte Wojcicki der britischen Zeitung "Daily Telegraph". Seit Juni seien 150.000 Videos wegen gewalttätigem Extremismus gelöscht worden. Inzwischen würden 98 Prozent davon von den selbstlernenden Maschinen aufgespürt.

Das ermögliche es YouTube, solche Inhalte schneller zu löschen. Fast 70 Prozent davon seien binnen acht Stunden nach dem Hochladen entfernt worden und fast die Hälfte in zwei Stunden. Die Algorithmen hätten seit Juni ein Volumen an Videos abgearbeitet, für das es 180.000 Personen bei einer 40-Stunden-Woche gebraucht hätte.

Der Einfluss von sozialen Medien auf die Psyche

Mehr menschliche Kontrolle

YouTube war in diesem Jahr unter Druck von Werbekunden gekommen, nachdem ihre Anzeigen im Umfeld extremistischer Videos landeten. Wojcicki kündigte nun "einen neuen Ansatz für Werbung auf YouTube" an, damit "Anzeigen nur dort laufen, wo sie auch laufen sollen". Dazu solle es unter anderem mehr menschliche Kontrolle zusätzlich zu den Algorithmen geben und eine sorgfältigere Prüfung, welche Kanäle und Videos für Werbung in Frage kommen.

In Deutschland greifen zudem ab Januar die Vorschriften des sogenannten Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, das ein schnelles Löschen verbotener Inhalte wie Hass und Gewalt vorsieht.

rk/sti (afp, dpa)