Yukos: Chodorkowski-Anwalt kritisiert geplante Zerschlagung des russischen Ölkonzerns
15. Dezember 2004
Der Anwalt des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und "Yukos"-Gründers Michail Chodorkowski, Robert Amsterdam, hat Kritik an der geplanten Zerschlagung des russischen Ölkonzerns geübt und westlichen Banken vorgeworfen, "auf schamlose Weise von diesem illegalen Geschäft zu profitieren". In einem Interview mit dem Russischen Programm von DW-RADIO sagte Amsterdam: "Yukos ist keineswegs bankrott, sondern Opfer einer unrechtmäßigen und bösartigen Attacke der russischen Justiz und Politik." Die geplante Zwangsversteigerung verstoße gegen internationales Recht. Gasprom, so Amsterdam, sei kein "normaler Käufer, das Unternehmen stehle vielmehr die Yukos-Vermögenswerte".
Der Anwalt bezeichnete das Verfahren gegen seinen seit Oktober 2003 inhaftierten Mandanten, der wegen Betrug und Steuerhinterziehung in Moskau vor Gericht steht, als eine Farce. Auch der Westen, so Amsterdam, habe hier versagt. Bei der Wahl "zwischen Öl und Recht" würden sich führende westliche Politiker, darunter auch Bundeskanzler Gerhard Schröder, immer wieder für das Öl und gegen Rechtmäßigkeit entscheiden.
15. Dezember 2004
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