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Züli Aladag, Regisseur

23. März 2015
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DW-Aktion „Wir sind Deutschland“ Regisseur Züli Aladag
Bild: Heinrich Voelkel

Wenn ich gefragt werde, was für ein „Landsmann“ ich bin, dann sage ich: „Ich bin Deutscher kurdischer und türkischer Abstammung.“ Es gibt viele Menschen, die diese Art Selbstverständnis bereits leben. Das geflügelte Wort „Integration“, das gemeinsame Zusammenleben, ist vielfach gelungener, als wir denken.

Es ist wichtig, die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, dass es hier Menschen gibt, die eine andere Hautfarbe, einen anderen Hintergrund haben und die sich durchaus deutsch fühlen – mit dem Bewusstsein für ihre Abstammung. Vor allem sollten wir aber hervorheben, dass es gemeinsame Werte gibt. Dass es Menschen unterschiedlicher Herkunft gibt, die für dieses Land stehen, die dieses Land vertreten, die durchaus stolz auf dieses Land sind oder auf die Errungenschaften dieses neuen Deutschlands oder auf die Kultur in diesem neuen Deutschland. Und dass es keine Rolle spielt, ob sie in der vierten, fünften, sechsten Generation hier leben oder in der zweiten oder dritten Generation.

Die Kampagne zeigt das Wir-Gefühl von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich für gemeinsame Werte dieses Landes einsetzen. Dieses Wir-Gefühl ist viel präsenter, als wir es glauben. Die Attentate auf das Magazin Charlie Hebdo haben gezeigt, dass plötzlich in Krisensituationen Menschen Farbe bekennen und ein Wir-Gefühl entsteht. Auch mit Menschen, die man irgendwie am Rand der Gesellschaft glaubte. Ich glaube, dass wir dieses Wir-Gefühl zum Teil schon haben, aber auch pflegen und fördern müssen. Deswegen finde ich die Kampagne wichtig.