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Zahl der E-Autos in Europa steigt

29. April 2016

Elektroautos finden in Europa immer mehr Käufer. Im ersten Quartal wurden 27 Prozent mehr zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Den Spitzenplatz hält Großbritannien. Kaufanreize spielen keine große Rolle.

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Deutschland Elektromobilität Symbolbild leere Tankstelle für Elektroautos
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Britische Autofahrer kauften gut 10.500 Fahrzeuge mit Elektromotor, ein Zuwachs von 23 Prozent. In ganz Europa wurden 35.530 Neuzulassungen von E-Autos gezählt. Das gab der europäische Branchenverband ACEA bekannt.

Der Anteil der Autos mit alternativem Antrieb an der Zahl aller zugelassenen Fahrzeuge bleibt allerdings sehr klein: Alles in allem wurden in der EU im ersten Quartal nämlich 3,8 Millionen Neuzulassungen registriert. Daran haben E-Autos also nur einen Anteil von weniger als einem Prozent.

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Weniger als ein Prozent E-AutrosBild: picture-alliance/dpa/I. Wagner

Auf Platz drei hinter Frankreich lag Deutschland mit rund 5850 Neuzulassungen von Elektroautos. Das Plus in Deutschland lag bei gut 28 Prozent. Die deutsche Regierung hatte sich in dieser Woche mit der Autoindustrie auf ein milliardenschweres Förderprogramm für E-Autos geeinigt.

Bald Kaufanreiz in Deutschland

Die Kaufprämie für Elektroautos ist zwar noch nicht in Gesetzesform gegossen - doch viele Interessenten melden sich bereits bei der für die Abwicklung zuständigen deutschen Behörde. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bekomme "vermehrt Anfragen dazu", sagte ein Sprecher am Freitag. Eine konkrete Zahl nannte er nicht.

Regierung und Autoindustrie wollen die Prämie für Elektrofahrzeuge jeweils zur Hälfte finanzieren. Das Gesetz dafür dürfte im Mai vorliegen. Die Kaufprämie soll 4000 Euro für reine Elektroautos und 3000 Euro für Plug-in-Hybride betragen.

Deutschland Elektromobilität Symbolbild Tankstelle für Elektroautos
“Zu groß, zu schwer, zu teuer“Bild: imago/A. Prost

“Zu groß, zu schwer, zu teuer“

Kritik an den E-Autos kam am Freitag aus der Branche selbst. Der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, sagte zu den alternativen Antrieben, sie seien "zu groß, zu schwer, zu teuer - und damit nicht tauglich für den heutigen Alltag". Das Problem seien vor allem zu teure Batterien. Der Traum vom umweltfreundlichen Autofahren liege noch in weiter Ferne: "Ohne rein grüne Stromquellen sind Elektrofahrzeuge kein sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz", sagte der Continental-Chef. Ähnlich hatten sich in dieser Woche auch Umweltschützer geäußert.

Auch Marktforscher äußerten sich skeptisch zu der Prämie. Einer Studie zufolge spielt zwar jeder siebte Verbraucher in Deutschland mit dem Gedanken, sich einen batteriebetriebenen Wagen zuzulegen. Für mehr als die Hälfte der Interessenten sind Kaufprämien jedoch kein Grund für die Wahl eines Elektroautos, wie aus einer Befragung der GfK-Marktforschung hervorgeht. Entscheidend seien hingegen geringere Unterhaltskosten und Umweltaspekte. Allerdings empfinden zwei Drittel der Befragten den hohen Kaufpreis von Elektroautos als wesentliche Hürde.

ar /zdh(dpa, rtr, afp)